Tangstedt. In der Gemeinde fehlt Wohnraum für Asylsuchende. Daher plant das Amt nun einen Neubau. Das sind die Details.
Damit Deutschland Flüchtlinge und Asylsuchende angemessen aufnehmen kann, sind alle Städte und Gemeinden bundesweit gefragt. Die Probleme, ausreichend Kapazitäten vorzuhalten beziehungsweise kurz- oder langfristig zu schaffen, sind hinlänglich dokumentiert, aktuell diskutiert Henstedt-Ulzburg über die passende Strategie. Auch in Tangstedt tut sich etwas. Denn hier soll möglichst schnell ein Neubau entstehen, eine weitere Unterkunft für bis zu 48 Personen. Die Gemeindevertretung gab nun im nichtöffentlichen Teil ihrer Dezembersitzung grünes Licht für ein Projekt der Itzstedter Amtsverwaltung.
Es geht um eine zweckmäßige Lösung. Schon jetzt gibt es im Ort sogenannte „Schlichtwohnungen“, sie befinden sich an der Hauptstraße, gegenüber der Reitanlage Gut Tangstedt. 2006 wurde diese kleine Siedlung eröffnet, zuvor standen hier Container. Mittlerweile wurde ein weiteres Mal angebaut, um dem Bedarf zumindest teilweise gerecht zu werden.
Flüchtlinge in Tangstedt: Neue Unterkunft mit 16 Containern geplant
Heute reicht auch das nicht mehr. Tangstedt ist ein Sonderfall: Der Ort gehört zum Kreis Stormarn, über diesen werden Flüchtlinge dem Amt Itzstedt (Kreis Segeberg) zugewiesen, das wiederum Tangstedt verwaltet. „Die angespannte Lage des Wohnungsmarktes macht eine Anmietung von weiteren Wohnungen oder Häusern in der Gemeinde Tangstedt fast unmöglich, sodass durch die Amtsverwaltung Itzstedt nach einer anderen Lösung gesucht wurde“, schreibt die Verwaltung nun. Ein Problem: „Ein Ausweichen auf die übrigen Gemeinden des Amtes Itzstedt ist nicht möglich, da mit den Zuweisungen eine Wohnsitzauflage für das Kreisgebiet Stormarn verbunden ist.“
Also bleibt nur eine Option: „Um der Verpflichtung zur Unterbringung der vom Kreis Stormarn zugewiesenen Personen entsprechen zu können, wird empfohlen, eine Unterkunft des Amtes Itzstedt in der Gemeinde Tangstedt zu errichten.“ Und zwar 16 Container, die auf dem gleichen Grundstück stehen werden wie die Schlichtwohnungen, einem Areal, das der Gemeinde gehört, weswegen die Ortspolitik hier ihre Zustimmung geben musste.
Die Container sollen jeweils eine eigene Küchenzeile und ein eigenes Bad haben, dazu sind technische Anschlüsse und Waschmaschinen vorgesehen. Hilfreich ist auch: Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes hat hier seinen Sitz, betreibt unter anderem eine Kleiderkammer.
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Tangstedt: Neue Unterkunft für Flüchtlinge soll 750.000 Euro kosten
Laut Amt soll das Vorhaben ungefähr 750.000 Euro kosten. Allerdings gebe es die Möglichkeit, vom Land Fördermittel von bis zu 400.000 Euro einzuwerben. Der Rest würde über die Amtsumlage finanziert werden, diese müsse hierfür dank der Subvention nicht erhöht werden. Da zudem Nutzungsgebühren erhoben würden, könne sich der Bau „in wenigen Jahren überwiegend selbst tragen“, so die Verwaltung.
Der Amtsausschuss muss nun auf seiner Sitzung am Donnerstag, 14. Dezember (19 Uhr, Amtsverwaltung, Segeberger Str. 41, Itzstedt), das Projekt final beschließen. Anschließend müsste der Auftrag ausgeschrieben werden, die Zuschläge sollen die jeweils wirtschaftlichsten Bieter erhalten. Wann der Bau beginnen soll und wann die Container bezugsfertig sein würden, steht noch nicht fest.