Norderstedt. Wichtige Ost-West-Verbindung in Norderstedt wird wieder voll gesperrt. Die Gründe und was genau hier geplant ist.

Der politische Beschluss zum grundlegenden Umbau der Marommer Straße in Norderstedt ist mittlerweile drei Jahre alt, die Arbeiten haben in diesem Frühjahr begonnen – und sie werden deutlich länger dauern, als bisher angenommen wurde. Zunächst wird die wichtige Ost-West-Verkehrsachse, die Ulzburger Straße und Kohfurth verbindet, also eine Zufahrt zum Herold-Center ist, ab Montag, 16. Oktober, für einen Monat bis 17. November zwischen Coppernicusstraße und Kohfurth voll gesperrt. Doch das ist nicht alles: „Voraussichtlich bis Ende Januar 2024“, teilt die Stadt mit, werde die Sanierung sowie der Um- und Ausbau noch dauern.

Wie mehrfach berichtet, war über die Maßnahme intensiv diskutiert wurden, ehe ein Konzept verabschiedet wurde. Und dieses besagt, dass die Nordseite der Straße im Sinne des Radverkehrs ein neues Gesicht erhält. Bereits nutzbar ist der neue, 1,25 Meter breite Schutzstreifen vom Kreisverkehr bis ungefähr auf Höhe der Bogenstraße. Die Marommer Straße wurde hierfür etwas verengt.

Norderstedt: Entlang der Marommer Straße fallen rund 40 Parkplätze weg

Das ist im weiteren Verlauf indes aus Platzgründen nicht möglich. Also müssen hier ungefähr 40 Parkplätze restlos gestrichen werden. Stattdessen entsteht ein 1,60 Meter breiter neuer Radweg. Im gleichen Zuge werden zudem die Bushaltestellen barrierefrei.

Zwischen Ulzburger Straße und Bogenstraße sind die Arbeiten bereits abgeschlossen, hier können Radfahrer einen neuen Schutzstreifen nutzen.
Zwischen Ulzburger Straße und Bogenstraße sind die Arbeiten bereits abgeschlossen, hier können Radfahrer einen neuen Schutzstreifen nutzen. © Christopher Mey | Christopher Mey

Bisher gab es nur auf der Südseite einen Radweg, der allerdings in einem schlechten Zustand war und, auch wenn dies rechtlich nicht erlaubt ist, im Alltag in beide Richtungen befahren wird, was wiederum ein Unfallrisiko darstellt. Die Alternative, hier einen beidseitigen Streifen zu schaffen, fand aber keine Mehrheit.

Marommer Straße: Nur auf der Südseite kann noch geparkt werden

Bevor der Wegfall des Parkraums amtlich wurde, hatte es eine Umfrage der Stadt bei den Hausverwaltungen gegeben. Das Ergebnis: Die Parkplätze direkt an der Marommer Straße werden im Regelfall offenbar nicht von den Bewohnern genutzt. Diese hätten auf den Grundstücken ausreichend Flächen.

Unberührt bleiben sowieso die Seitenstreifen auf der Südseite vor dem Emma-Plambeck-Haus. Eine Parkscheibenregelung ist hier nicht vorgesehen, es sind die verbliebenen Plätze, die sich Besucher, Lieferdienste oder Handwerker teilen müssen.

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Norderstedt: Schlechter Straßenzustand ein Grund für die Verzögerung

Die Fertigstellung wird allerdings noch dauern. Noch im Juli hatte die Verwaltung von „Ende Oktober“ gesprochen, doch das war nicht zu halten und sowieso bereits eine Verzögerung. Auf Nachfrage gibt es folgende Erklärung: „Ein Grund dafür, dass die Arbeiten länger dauern als zunächst angenommen: Der Unterbau entlang von bestimmten Straßenabschnitten war in einem sehr schlechten Zustand. In diesen Abschnitten war ein größerer (Zeit-)Aufwand notwendig, um den Unterbau herzustellen“, so Stadtsprecher Bernd-Olaf Struppek.

Im Zuge der kommenden Vollsperrung werden Umleitungen ausgeschildert sein. Die Belastung für Berliner Allee und Ochsenzoller Straße dürfte deutlich zunehmen. Denn da die Marommer Straße zumindest derzeit noch in Ostrichtung befahrbar ist, nutzen Autofahrer meist den Weg über Lütjenmoor und Wiesenstraße, um morgens auf die Ulzburger Straße zu gelangen. Das fällt dann weg. Ebenso umgeleitet wird der Busverkehr, während Fußgänger und Radfahrer den Baustellenbereich passieren können, wenn auch mit möglichen Einschränkungen.