Norderstedt. Umgestaltung der Ost-West-Verbindung in Garstedt soll bis Oktober abgeschlossen sein. So sehen die Pläne aus.

Auf einigen Metern ist sie bereits nagelneu und kann befahren werden: die Marommer Straße in Norderstedt, also die wichtige Verbindung zwischen Ulzburger Straße und Herold-Center. Wer vom Kreisverkehr bei der Paul-Hauenschild-Anlage des Hamburger SV mit dem Fahrrad in Richtung Einkaufszentrum abbiegt, rollt nämlich auf einem 1,25 Meter breiten Schutzstreifen für den Radverkehr. Aber nur bis zum Langen Kamp, dort beginnt die Baustelle wieder.

Die grundlegende Umgestaltung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Und spätestens, wenn der Bereich zwischen Aurikelstieg und Kohfurth an der Reihe ist, wird sich optisch viel verändern. Beginnend an der Bogenstraße, also eine Abzweigung davor, wird auf der Nordseite ein komplett neuer, 1,60 Meter breiter Radweg entstehen. Die Kehrseite: Für parkende Autos ist dann kein Raum mehr, rund 40 Parkplätze werden verschwinden – ohne Ersatz. Die Fahrbahn wird dann noch 5,70 Meter breit sein, was laut HVV und VHH ausreichend sei für Busse. Deren Haltestelle werden parallel barrierefrei gestaltet.

Norderstedt: 40 Parkplätze weg – Rad hat Vorfahrt auf Marommer Straße

Die Maßnahme hat eine lange Vorgeschichte, der politische Beschluss hierzu datiert von November 2020. Und vorher hatte sich die AG Radverkehr mit der Situation befasst und eine Empfehlung ausgesprochen. Alles im Sinne der Sicherheit jener Verkehrsteilnehmer, die mit dem Fahrrad unterwegs sind.

Noch ist die Marommer Straße von Westen bis zum Lütjenmoor beidseitig befahrbar – danach wird sie zur Einbahnstraße.
Noch ist die Marommer Straße von Westen bis zum Lütjenmoor beidseitig befahrbar – danach wird sie zur Einbahnstraße. © Christopher Mey

Der Status quo war schlecht, das sahen alle so. Nur auf der Südseite existiert ein Radweg, dieser führt aber zum Teil an Bäumen vorbei, Wurzeln und Sandflächen sind potenzielle Unfallrisiken. Rein rechtlich müsste auf der Gegenseite also auf der Marommer Straße geradelt zwischen – eingezwängt zwischen Autos, Bussen und Lastern sowie den parkenden Fahrzeugen. Das nahmen nur hartgesottene Radfahrer auf sich. Die Alternative wäre gewesen, die Südseite zweispurig auszubauen – ein Vorschlag von CDU und FDP fand aber keine Mehrheit.

40 Parkplätze fallen weg – kein Problem, sagte die Stadt Norderstedt schon 2020

Und so steht fest: Der Parkraum wird knapper. Schon vor drei Jahren hatten die Fachplaner im Rathaus aber bereits mitgeteilt, dass – auf Grundlage von Gesprächen mit den Hausverwaltungen an der Marommer Straße – der Wegfall kein Problem sei. Die Parkplätze auf der Südseite, vor dem Seniorenheim, werden unverändert bleiben, zudem wie bisher ohne Parkscheibenregelung oder Gebühren. Was aber auch bedeutet: Pflege- und Lieferdienste werden sich diese teilen müssen mit Besuchern oder Anwohnern.

Die Parkplätze auf der nördlichen Seite der Marommer Straße fallen weg – zugunsten eines neuen Radwegs.
Die Parkplätze auf der nördlichen Seite der Marommer Straße fallen weg – zugunsten eines neuen Radwegs. © Christopher Mey

Der Zeitplan für die verbleibenden Arbeiten ist derzeit etwas vage. Noch ist die Marommer Straße bis Lütjenmoor beidseitig befahrbar, danach wird sie zu einer Einbahnstraße – die meisten Fahrzeuge, die von der Ulzburger Straße zum Herold-Center wollen, nutzen ab der Wiesenstraße Abkürzungen durch das Wohngebiet.

Marommer Straße: Zeitplan für weitere Bauphasen verschiebt sich etwas

„Derzeit kann nicht ganz genau gesagt werden, in welchem Zeitraum der Bereich zwischen Aurikelstieg und Kohfurth umgestaltet wird“, sagt die Stadt auf Abendblatt-Nachfrage. „Dieser Bereich ist in mehrere Bauphasen unterteilt. Wann welche Bauphase zur Umsetzung kommt, hängt vor allem auch von den Stadtwerken ab, die erneut an der Marommer Straße/Ecke Aurikelstieg tätig werden müssen.“

Auf jeden Fall würden die Bautätigkeiten während der Sommerferien fortgeführt. „Die gesamte Baumaßnahme wird nach jetzigem Stand voraussichtlich erst Ende Oktober beendet sein, da mehrere nicht eingeplante Maßnahmen zusätzlich umgesetzt werden mussten.“