Kaltenkirchen. Stefan Bohlen (CDU) aus Pinneberg tourt schon seit Wochen durch die Stadt. Jetzt hat auch die SPD einen Kandidaten nominiert.
Der Wahlkampf für das Amt des Bürgermeisters in Kaltenkirchen nimmt Fahrt auf: Die SPD schickt Kolja Olef ins Rennen. Diesen Beschluss hat die Mitgliederversammlung am Dienstagabend einstimmig gefasst. Bereits seit Wochen ist bekannt, dass auch Stefan Bohlen (CDU) Nachfolger von Amtsinhaber Hanno Krause werden möchte.
Er hat sich bereits allen Fraktionen vorgestellt. Ob der Pinneberger offiziell von der CDU nominiert wird, entscheiden die Christdemokraten bei einer Mitgliederversammlung am 21. Juli. Ursprünglich hatte die CDU gefordert, parteiübergreifend einen gemeinsamen Kandidaten aufzustellen.
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„Das ist jetzt hinfällig“, sagte CDU-Fraktionschef Kurt Barkowsky. „Ich hätte mir einen Kandidaten gewünscht, der von allen Fraktionen getragen wird.“ Wegen der Suche nach einem Kandidaten war es innerhalb der CDU zu einem Streit zwischen Barkowsky und dem Ortsvorsitzenden Hauke von Essen gekommen.
Von Essen soll vor Wochen nach einem Bericht der „Segeberger Zeitung“ erste Gespräche mit Kandidaten für die Nachfolge Krauses geführt haben, ohne sich mit dem Fraktionsvorsitzenden abzusprechen. Dieser Streit sei mittlerweile beigelegt, heißt es.
SPD-Kandidat Kolja Olef sieht sich als überparteilich
Kolja Olef ist 54 Jahre alt und hat sich außer der SPD auch der FDP und der Wählergemeinschaft Pro-Kaki vorgestellt. Er plant außerdem einen Besuch bei der CDU. Olef hat Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaften studiert und war mehr als 20 Jahre in unterschiedlichen Führungsrollen in Unternehmen tätig. Derzeit arbeitet der Vater zweier Kinder (18 und 14) als Referent für IT-Compliance in einem großen Versicherungskonzern.
Das Amt des Bürgermeisters beschreibt er als „reizvolle Aufgabe“. „Ich bringe gute Voraussetzungen mit“, sagt Olef. Obwohl er in Hamburg lebt, hat er eine enge Verbindung zum Kreis Segeberg. Er wurde in Bad Segeberg geboren und ist in Trappenkamp aufgewachsen. „Ich habe meine Wurzeln in der Region und möchte mein Wissen und meine Erfahrung gern zurückgeben.“
Olef sieht sich nicht als SPD-Kandidat, sondern als überparteilich. „In Kommunen geht es nicht um das Parteibuch, sondern um Sachthemen“, sagt er. Seit 1985 ist es Mitglied der SPD, in Trappenkamp war er vier Jahre lang in der Kommunalpolitik aktiv.
Stefan Bohlen ist in Pinneberg Vertreter der Bürgermeisterin
Stefan Bohlen wurde 2019 als Erster Stadtrat in Pinneberg vereidigt und ist damit Vertreter der Bürgermeisterin.
Vorher war Bohlen als Leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Nordsee-Treene im Kreis Nordfriesland und als Leiter des Büros der Ministerin und der Staatssekretäre im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Kiel in leitenden Funktionen tätig. Neben einem Studium der Verwaltungswissenschaften mit rechtswissenschaftlichem Schwerpunkt hat Bohlen eine Ausbildung zum Rettungsassistenten absolviert.
Die Wählergemeinschaft Pro-Kaki hat sich am Mittwochabend auf keinen der beiden Kandidaten festgelegt. „Die Fraktion empfiehlt der Mitgliederversammlung von Pro-Kaki, keinen der beiden Kandidaten von CDU oder SPD zu unterstützen“, sagte der Vorsitzende Michael Flach.
Pro-Kaki und FDP verzichten auf eigenen Kandidaten
Auch die FDP hat mit beiden Männern gesprochen. „Beide Kandidaten erscheinen befähigt und geeignet, das Amt des Bürgermeisters für Kaltenkirchen wahrzunehmen“, sagt die FDP-Ortsvorsitzende Katharina Loedige. Eine Empfehlung will sie nicht aussprechen.
„In den kommenden Wochen bis zur Wahl werden auch die Kaltenkirchener Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit haben, sich selbst ein Bild über die Kandidaten zu machen, um dann ihre Entscheidung zu treffen. Das ist für uns gelebte Demokratie.“ Einen eigenen Kandidaten wollen Pro-Kaki und FDP nicht aufstellen. Die AfD hat auf eine Anfrage des Hamburger Abendblatts nicht geantwortet.
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Die Kaltenkirchener müssen am 24. September einen neuen Bürgermeister wählen, weil die Amtszeit von Hanno Krause abläuft. Er hatte überraschend mitgeteilt, nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Krauses Stelle ist ausgeschrieben. Wer sich für das Amt bewerben will, muss sich bis zum 31. Juli im Rathaus melden.
Kandidaten, die nicht von einer Partei unterstützt werden, müssen Unterschriften sammeln, um zur Wahl zugelassen zu werden. Bislang liegen keine offiziellen Bewerbungen vor, sagte Stadtsprecher Ralf Köhler.