Norderstedt. Was die Nachfolger des ehemaligen „Binnen un Buten“ und des Chinarestaurants „Yu“ ihren Gästen kulinarisch bieten.
In Norderstedts Gastronomie gibt es Veränderungen. Zwei neue Restaurants gehen an den Start: Das indische Restaurant „Haveli“ in Friedrichsgabe und „Mo’s Restaurant“ in Garstedt. Beide lösen Traditionslokale ab, die aufgegeben hatten – nämlich das „Binnen un Buten“ und das Chinarestaurant „Yu“.
Das „Haveli“ an der Ulzburger Straße 476A hat am 20. Juni den Betrieb aufgenommen und ist nun täglich geöffnet. Zuvor war hier zwölf Jahre lang das „Binnen un Buten“ ansässig. Doch Detlev Berg, der auch in Norderstedt den „Hof Immenhorst“ betreibt, hatte sich Anfang des Jahres entschieden, das Binnen un Buten zu schließen. Der Hauptgrund: Fachkräftemangel. Hildegard Waack und ihr Sohn Bernhard, denen die Immobilie gehört, entschieden sich dann für das „Haveli“ als neuen Pächter.
Restaurant Norderstedt: „Haveli“ und „Mo’s“ – Neustart in zwei Traditionslokalen
„Ein indisches Restaurant in einer rund 200 Jahre alten, norddeutschen Reetdachkate, passt das überhaupt zusammen?“ – diese Frage wird sich vielleicht der eine oder andere gestellt hatten, der von den neuen Plänen erfuhr.
Die Antwort: Ja, passt durchaus. Monatelang wurde in der alten Reetdach-Kate und auf dem Außengelände gearbeitet, es wurden neue Böden verlegt, Wände gestrichen, Beete bepflanzt, die Terrasse umgestaltet. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das neue Interieur wirkt edel, dezent – hier und da wurden indische Akzente gesetzt, die sich überraschend gut in die alte Bauernkate einfügen.
Haveli: Im hinteren Terrassenbereich gibt es jetzt eine kleine Bühne
Wie früher, wird das Restaurant einen großen Außenbereich haben – zusätzlich wurde nun eine kleine, überdachte Bühne gebaut. „Die ist für Feiern gedacht, zum Beispiel für Hochzeiten“, sagt Betreiber Sukhdev Singh. Denn Familienfeiern soll es hier weiterhin geben.
Gemeinsam mit seiner Frau Satjinder Kaur erfüllt sich Singh mit dem „Haveli“ einen Traum. „Wir freuen uns sehr, hier gehobene indische Küche anzubieten“, sagt der 50-Jährige. Denn als Gastronom ist er schon lange tätig – allerdings bisher nicht im Bereich der indischen Küche. Singh betreibt in Hamburg-Bramfeld ein griechisches Restaurant und freut sich, nun erstmals der Küche seines Heimatlandes zur Geltung zu bringen.
Betreiber-Ehepaar stehen die Söhne Harman und Jaskaran zur Seite
Dabei werden ihm seine Söhne Harman (19) und Jaskaran (17) zur Seite stehen, außerdem vier Köche. Für die Zubereitung von Fleisch, Brot Scampi-Spießen und mehr wurde extra ein Tandoor-Ofen aus London eingeflogen. „Die Tandoor-Gerichte sind ein Highlight, außerdem der frische Zuckerrohr-Saft“, sagt Klaus Limberts von der Flensburger-Brauerei, die der gastronomische Partner ist.
Die Speisekarte ist sehr reichhaltig, es finden sich Klassiker der indischen Küche wie Chicken Tikka (18,90 Euro) außerdem viele Fischgerichte (z.B. „Haveli Spezial Fisch Punjabi Masala“ zu 18,50) und viele vegetarische Gerichte. Ein Hauptgericht ist etwa ab 12,50 Euro zu haben. Indisches Bier, indischen Gin – all das und mehr findet man auch.
Wer mittags Putenschnitzel essen möchte, wird im Haveli auch fündig
Wer es lieber eher europäisch-bodenständig mag, wird aber auch fündig. So findet sich zum Beispiel ein paniertes Putenschnitzel (13 Euro) auf der Karte, außerdem gibt es gegrillte Steaks. Einen Mittagstisch bietet das Haveli auch, Montag bis Freitag von 12 bis 15 Uhr. Jeden Tag soll es ein wechselndes indisches Gericht zu 11 Euro geben. Immer auf der Mittagskarte zu finden sind Gerichte wie Putensteak mit Pommes und Salat (10,50 Euro).
Das Restaurant, das noch keine Webseite hat, ist unter 040/522 31 34 zu erreichen. Einen Ruhetag gibt es nicht. Sukhdev betont noch: „Die Norderstedter Verwaltung war wirklich hilfreich und hat uns mir offenen Armen empfangen!“. Jetzt müssen nur noch die Gäste das Restaurant ins Herz schließen.
„Mo’s Restaurant“: Hinter zugeklebten Fenster laufen die Vorbereitungen
An der Ohechaussee 138 sind die Fenster noch abgeklebt. Allerdings weisen schon Schilder darauf hin, dass hier bald „Mo’s Restaurant“ zu finden sein wird. Im März endete eine Ära, als das Chinarestaurant Yu schloss – nach 50 Jahren. Die Familie hatte während der Coronazeit das Essen nur noch zum Abholen angeboten, doch das rentierte sich auf Dauer nicht.
Mohammad Teymourian, 38, hofft nun, den einen oder anderen Yu-Stammgast und natürlich auch neue Kunden für sein gastronomisches Konzept gewinnen zu können. Denn Teymourian ist der neue Betreiber, das Restaurant trägt seinen Spitznamen „Mo“. „Alle Welt nennt mich so!“, sagt er lächelnd.
„Mo“ Teymourian und seine Frau erfüllen sich einen Traum
Ähnlich wie beim „Haveli“, steht auch hier ein Ehepaar hinter dem Restaurant – nämlich Teymourian und seine Ehefrau Sanaz Ranjgari. Die ist eigentlich Ingenieurin und Inhaberin des Restaurants, Mo Teymourian hingegen kommt aus der Gastronomie und wird der Betreiber sein. Ihm zur Seite steht Pooria Asadi, 29, sowie weiteres Personal in der Küche.
„Zuletzt habe ich im Louisiana in Hamburg-Mundsburg gearbeitet. Und hier verwirklichen wir uns jetzt den Traum vom ersten eigenen Restaurant“, sagt der Gastronom, der mit seiner Familie in Quickborn lebt.
Mo’s Restaurant: Burger, Sandwiches, Fingerfood und Cocktails
Das Konzept: „Wir wollen Burger und Sandwiches anbieten, außerdem Fingerfood und leckere Vorspeisen“, sagt Mo. Cocktails soll es auch geben, mit und ohne Alkohol. Schnitzel wird man in „Mo’s Restaurant“ auch bekommen, die Speisekarte könnte sich später um Steaks und mehr erweitern. Einen Mittagstisch wird es auch geben, ab 11.30 Uhr. Ein Ruhetag ist vorerst nicht vorgesehen.
Die Grundzüge der Einrichtung sind schon gut erkennbar. Einiges wurde aus dem Chinarestaurant übernommen, etwa die Bar und Teile des dunklen Holz-Interieurs. Das war durchaus Absicht, wie Mo sagt, „damit ein paar Erinnerungen bleiben, an das Yu.“
Elemente der Einrichtung des Yu wurden übernommen
Der Teppichboden und die verzierte Decke hingegen mussten weichen – insgesamt ist eine schlichte Einrichtung mit Blau und Holztönen entstanden, dezente Lampen sorgen für angenehmes Licht und eine ruhige Atmosphäre.
Gäste sollen vor Ort essen können, bis in die Abendstunden, Essen wird auch zur Abholung angeboten. „Zuerst war auch ein Lieferservice geplant, aber jetzt fangen wir mit Restaurant und Abholung an“, sagt Mo. Der Lieferservice könnte dann später dazu kommen. Die Dinge sind teils noch im Werden, im Fluss. Eine Webseite gibt es schon, allerdings muss die noch hier und da aktualisiert werden.
Restaurant Norderstedt: Mo will eine Außenterrasse bauen
Sitzgelegenheiten wird es erst einmal nur drinnen geben. Aber den nächsten Schritt hat Mo Teymourian schon im Kopf: „Nächstes Jahr würden wir gerne eine Außenterrasse bauen.“ Dafür soll ein Teil des Bereichs genutzt werden, wo jetzt Parkplätze sind.
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Noch ist im Inneren des Restaurant das eine oder andere zu erledigen, Mo Teymourian und Pooria Asadi sind in diesen Tagen fleißig dabei. Wann genau es losgehen soll, steht noch nicht fest. „Eigentlich war die Eröffnung für den 1. Juli geplant. Aber es könnte auch der 15. Juli werden. Je nachdem, wann die Elektrik fertig ist“, sagt Mo und lacht.