Norderstedt. Feuerwehr informiert, was jeder zur Vorbereitung tun kann. Und: Wann der größte Ausfall in der Geschichte Norderstedts war.
Ein Stromausfall ist manchmal nur sehr kurz. Doch er kann, wie Ende April in Norderstedt, große Folgen haben. Das Stromnetz in Deutschland gilt zwar europaweit als besonders sicher – aber das Risiko eines größeren Stromausfalls kann eben nicht ausgeschlossen werden. Deshalb laden der Seniorenbeirat und das Amt für Feuerwehr in Norderstedt jetzt zu einem besonderen Themennachmittag ein.
Ein langfristiger Stromausfall führt zu erheblichen Einschränkungen im Alltag. Es fallen nicht nur das Licht und die Heizung aus, sondern auch sämtliche Kommunikationswege, wie das Festnetz-Telefon, das Internet und das Fernsehen. Wer sich gründlich vorbereitet, ist für einen Ernstfall dennoch gut gewappnet. Worauf zu achten ist, wird während des Themennachmittags den Teilnehmenden anschaulich vermittelt.
Norderstedt: Stromausfall – wie sorge ich vor? Ein Nachmittag zum Thema
Ein mehrstündiger Stromausfall ist keine Katastrophe – aber wenn er deutlich länger anhält und wenn der Bürger keine persönlichen Vorsorgen getroffen hat, dann kann er zu einer werden. Die Faustformel der Katastrophenschützer: Der Staat kann bei der Wasser-, Lebensmittel- oder Medikamentenversorgung erst nach drei Tagen helfend eingreifen. So lange muss jeder Bürger selbst zurechtkommen.
Empfohlen wird sogar, dass sich jeder Haushalt einen Lebensmittelvorrat für 21 Tage anlegt, dazu Kerzen, Taschenlampen, ein Radio und ausreichend Batterien für ihren Betrieb. Im Falle von mehrstündigen oder mehrtägigen Ausfällen wäre es aber schon gut, wenn zumindest alle wichtigen Medikamente in ausreichender Menge im Haus sind, dazu haltbare Lebensmittel im Vorrat und Wasser.
Vorräte anlegen und an das Mobiltelefon denken
Auf dem Zettel haben muss man auch, dass Mobiltelefone nicht mehr geladen werden können. Also sollten geladene Ersatzakkus, sogenannte Power Banks, angeschafft werden, um im Notfall immer ein funktionierendes Mobiltelefon zu haben. Denn der Festnetzanschluss ist beim Stromausfall ebenso tot.
Den größten Stromausfall in der Geschichte der Stadt Norderstedt gab es übrigens am Dienstag, 28. September 2010, gegen 14 Uhr. Durch ein beschädigtes Hauptstromkabel gab es einen „Erdschluss“, einen Kurzschluss im Boden. In weiten Teilen Glashüttes und im nördlichen Langenhorn ging nichts mehr.
2010: Größter Stromausfall in Norderstedts Geschichte
Der Strom war komplett weg. Alle Lichter gingen aus. Das Mittagessen wurde auf dem Herd kalt; die Ware in den Kühlregalen der Supermärkte vergammelte und große Arbeitgeber wie Johnson & Johnson stellten die Produktion ein und schickten ihre Mitarbeiter nach Hause. Selbst die Ampeln entlang der Bundesstraße 432 fielen komplett aus.
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Mitarbeiter der Norderstedter Stadtwerke und des Netzbetreibers E.on Hanse schwärmten aus und machten sich fieberhaft auf die Suche nach dem Fehler im System. Doch erst gegen 21.30 Uhr gelang es ihnen, den Strom wieder fließen zu lassen – nach siebeneinhalb Stunden Blackout.
Norderstedt: 300 Einsatzkräfte versorgten die Bürger
Unterdessen waren 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und der Polizei unermüdlich für die Ordnung auf den Straßen und die Information, Sicherheit und Versorgung der Bevölkerung unterwegs.
Und die wenigsten davon waren vorbereitet auf die Situation. Bei der Veranstaltung „Stromausfall – wie sorge ich vor?“ am Montag, 12. Juni, von 15 bis 17 Uhr in den Räumen der Freiwilligen Feuerwehr Harksheide im Feuerwehrtechnischen Zentrum an der Stormarnstraße 2, bekommt man alle nötigen Informationen. Anmeldung bis Donnerstag, 8. Juni, unter 040/943 60-312 oder -313 oder oertlicher_Bevoelkerungssschutz@norderstedt.de