Henstedt-Ulzburg. Wohnraum für 40 bis 50 Personen soll an der Norderstedter Straße in Henstedt-Ulzburg entstehen. Was für die Fläche spricht.
An der Norderstedter Straße im Ortsteil Rhen soll in den nächsten Jahre eine neue Unterkunft für 40 bis 50 Geflüchtete und Wohnungslose in Henstedt-Ulzburg entstehen. Das hat die Politik im zuständigen Planungs- und Bauausschuss kürzlich beschlossen, wodurch nun die Planung vorangebracht werden kann. Zuvor hatte die Gemeindeverwaltung insgesamt 19 Standorte präsentiert und anhand einer umfangreichen Matrix bewertet. Die nun ausgewählte Fläche im Bereich der Hausnummer 4 ist in öffentlichem Eigentum. Lediglich zwei Grundstücke im Gewerbegebiet am Kirchweg gelten als noch besser geeignet, fanden aber keine Zustimmung.
Zur Erinnerung: Bereits im Februar hatten der Planungs- und der Sozialausschuss in gemeinsamer Sitzung einen Grundsatzentscheid gefasst, wonach in Henstedt-Ulzburg Wohnraum für 200 Personen der betroffenen Gruppen geschaffen werden soll. Im Haushalt für das laufende Jahr wurden Planungskosten (516.000 Euro) eingestellt, allerdings mit einem Sperrvermerk versehen.
Henstedt-Ulzburg: Unterkunft für Geflüchtete auf dem Rhen – das ist geplant
Unterschiedliche Meinungen gab es in der Vergangenheit hinsichtlich der Bauart. Daher wurde vor knapp zwei Monaten die Verwaltung damit beauftragt, Alternativen aufzuzeigen. „Wir werden eine Vergleichsberechnung vorstellen zwischen der von uns vorgeschlagenen Massivbauweise und zwei weiteren Alternativen: Modul- und Leichtbauweise“, so Lars Möller, Leiter des Fachbereichs für Grundstücks- und Gebäudemanagement. Das wird im Planungsausschuss am 3. Juli geschehen, also in neuer Zusammensetzung, bedingt durch die Kommunalwahl. Der Sperrvermerk für die Planungskosten könnte dann teilweise aufgehoben werden. Insgesamt dürfte das Vorhaben an der Norderstedter Straße Baukosten im mittleren einstelligen Millionenbereich ausmachen.
Die Fläche hatte auf der Bewertungsskala (1 bis 10) unter anderem durch die gute Lage und die vorhandene Anbindung gepunktet, rein rechtlich wäre die Umsetzung kein Problem. Allerdings wird ein Konfliktpotenzial mit der Nachbarschaft nicht ausgeschlossen, dieses wird mit vier von zehn Punkten gewertet. In direkter Umgebung gibt es bereits Reihen- und Einzelhäuser. Wie üblich, werden die Pläne auf öffentlichen Infoveranstaltungen präsentiert, Termine gibt es aber noch keine.
Container „nur kurzfristig wirksam“ und „teure Lösung“
Eine Containerlösung ist aus Sicht der Verwaltung nicht sinnvoll – allerdings gab es auch schon Stimmen aus der Politik, die so etwas anregten. Möller: „Wenn es gewünscht ist, stellen wir die Kosten dar. Container sind eine nur kurzfristig wirksame und teure Lösung.“
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Ein Neubau in Massivbauweise dauert zwar am längsten. Aber Henstedt-Ulzburg sieht sich derzeit gut aufgestellt. „Wir mieten laufend an, werden in diesem Jahr gut durchkommen. Und wir gehen davon aus, auch die nächsten zwei Jahre überbrücken zu können.“
Henstedt-Ulzburg: Für weitere Standorte zum Wohnungsbau werden Investoren gesucht
Modulbauten – darauf setzt beispielsweise Norderstedt derzeit verstärkt – seien „nicht für die Ewigkeit“. Und was die Kosten betrifft, nicht nachhaltig. „Nicht nur die Herstellungskosten sind entscheidend, sondern auch Abschreibung, Zinsen, die CO2-Bilanz und die Kosten des laufenden Betriebs.“
Für weitere Standorte suche man nach Investoren, zum Beispiel am Ring oder an der Hamburger Straße gegenüber des Penny-Marktes. Das wären dann Projekte des allgemeinen Wohnungsbaus, also inklusive geförderter Wohnungen. Hier könnte die Gemeinde dann Objekte anmieten, wie es bereits vielerorts praktiziert wird. In der Regel handelt es sich um dreijährige Verträge.