Norderstedt. Auch im neuen Jahr wird der Kampf um die beliebte Location im Stadtpark fortgesetzt. Was den Stadtwerken nun untersagt ist.

Neues Jahr, alter Streit: Seit Monaten ist das Strandhaus im Stadtpark Norderstedt für die Öffentlichkeit geschlossen – keine Hochzeiten, keine After-Work-Partys, kein Kaffee und Kuchen. Ein erbitterter Rechtsstreit zwischen den Stadtwerken Norderstedt, denen die Immobilie gehört, und dem Pächter, der Familie Farhadi, legt die einst beliebte Location am Stadtparksee lahm.

Und eine Einigung ist weiterhin nicht in Sicht. Im Gegenteil: 2023 dürfte es zu weiteren rechtlichen Auseinandersetzungen kommen. Noch im alten Jahr legten die Stadtwerke Berufung gegen das jüngste Urteil des Kieler Landgerichts ein, das größtenteils zugunsten der Pächter ausfiel. Die Stadtwerke hoffen weiterhin, eine Räumung des Strandhauses durchzusetzen und den Vertrag mit dem ungeliebten Betreiber ungültig zu machen. Eine Entscheidung im Berufungsverfahren steht noch aus.

Stadtpark Norderstedt: Strandhaus – Pächter erwirken Einstweilige Verfügung

Derweil erwirkten die Pächter eine Einstweilige Verfügung vor dem Landgericht. Den Stadtwerken Norderstedt werde nun gerichtlich untersagt, zu behaupten, dass im Jahr 2019 die Kosten für Veranstaltungen im Strandhaus zu einem Verlust in Höhe von 54.000 Euro geführt hätten, wie das Strandhaus-Team mitteilte.

Ende November des vergangenen Jahres hatten die Stadtwerke bekannt gegeben, den Vertrag mit den Pächtern vor allem wegen der fehlenden Wirtschaftlichkeit des Betriebes auflösen zu wollen. Im Jahr 2019 hätten die Kosten für die Veranstaltungen die Einnahmen der Stadtwerke Norderstedt aus der regulären Pacht nach dem Mietvertrag und pauschalen Mieten für private Veranstaltungen überstiegen, so die Stadtwerke. 54.000 Euro Verlust hätten sie gemacht. Über eine Vertragslaufzeit von 28 Jahren würde das ein Minus von 1,5 Millionen Euro bedeuten.

Norderstedt: Streit ums Strandhaus ist bereits Ende 2020 ausgebrochen

Die Betreiber des Strandhauses widersprachen dieser Darstellung vehement. „Selbst aus der angeblichen Kostenträgeranalyse der Stadtwerke geht ein solcher Verlust aus der Genehmigung von Veranstaltungen nicht hervor“, sagen sie.

Der Streit im Norderstedter Stadtpark ist Ende 2020 ausgebrochen, als ein Mitarbeiter der Stadtwerke den Pachtvertrag um bis zu 30 Jahre verlängerte – ohne Wissen seines Arbeitgebers.