Kaum kommt die Sonne raus, sehen viele öffentliche Plätze aus wie eine Müllhalde. Kolumnist Schröter hat eine Lösung parat.

Am mallorquinischen Ballermann drehte die Obrigkeit bereits letztes Jahr Knoten in die Sangria-Strohhalme. Jetzt folgen die Behörden in der vor allem von Briten frequentierten Ferienhochburg Magaluf. Ab sofort ist der öffentliche Alkoholkonsum im Freien zwischen 22 und 8 Uhr verboten, ebenso der Verkauf alkoholischer Getränke nach Mitternacht. Die Briten werden eine Lösung finden, mit Sperrstunden kennen die sich aus. Die letzte Bestellung um 23.59 Uhr lautet dann eben pro Gast wie zu Hause im Stamm-Pub: „27 pints of beer, please“ – wobei das „please“ optional entfällt.

Zu viele Exzesse, zu viel Krawall, zu viel Müll. Irgendetwas muss dagegen unternommen werden. Und zwar, Hand aufs Herz, nicht bloß gegen die Ausfälle enthemmter Urlaubs-Hooligans auf Malle. Kaum herrscht mal ein Wochenende lang halbwegs Sommerwetter, wird an Alster, Elbe und in sämtlichen öffentlichen Grünanlagen gegrillt, vertilgt und – liegengelassen. In Hamburg-Övelgönne oder auch im Stadtpark sah es letzten Montag aus, als hätte eine Armee von Mülltonnen-Oskars auf einen Schlag ihre Behausungen entrümpelt. „Einwegflasche“ heißt nicht, dass man sie nicht wieder mit nach Hause nehmen könnte. Aber diese Erkenntnis kriegt man in Einweggehirne einfach nicht hinein.

Was also tun? Müllpolizei? „Waste-Watcher“ beauftragen, wie es die CDU in Hamburg jetzt vorschlägt? Oder drakonische Strafen á la Singapur einführen, wo Müllferkel für ein auf den Gehweg gespucktes Kaugummi mit 100 Dollar zur Kasse gebeten werden? Alles Stückwerk. In Sachen Elbstrand plädiere ich für die ganz große Lösung: Wir lassen einfach alles liegen. Jeden Montag rollen ein paar Lkw an und kippen frischen Sand über die komplette Fläche, bis Sonntagabend ist dann wieder alles zugemüllt und die nächste Sandschicht kommt drüber. Auf diese Weise heben wir das Uferniveau innerhalb kürzester Zeit bis zum Süllberggipfel und brauchen nie mehr Steuergelder für Deicherhöhungen zu verschwenden.

So, wieder mal die Welt gerettet. War noch etwas? Oha: Die Nasa-Sonde „Mars Reconnaissance Orbiter“ hat auf dem Roten Planeten Spuren von Glas entdeckt. Verflixt. Da geht es also auch schon los.