Über betrügerische Teerkolonnen und eine „Boa Constrictor“, die sich plötzlich im Fußraum eines Mietwagens befand.

Das Ordnungsamt warnt vor betrügerischen Teerkolonnen. Die klingeln bei Firmen oder auch bei Privathaushalten und bieten an, mal eben die schlaglöchrige Auffahrt zu reparieren – man sei eben bei einer nahegelegenen Baustelle fertig geworden, es wäre noch Material übrig, deshalb könne man das zum Dumpingpreis erledigen.

Willigt man ein, wird tatsächlich asphaltiert. Allerdings so schlampig, dass die Löcher sehr schnell wieder aufbrechen. Deshalb bittet das Ordnungsamt: Wer so eine Kolonne sieht, soll sofort beim Amt anrufen. Habe ich gemacht. Seitdem ruhen die Bauarbeiten auf der Autobahn 7. Alle verhaftet.

Klare Verhaltensregeln wüsste man auch gerne für eine Situation, wie sie jüngst ein Mietwagenfahrer auf dem Weg nach Hamburg erleben musste. Der Mann gewahrte plötzlich im Fußraum des Autos eine anderthalb Meter lange Würgeschlange der Baureihe „Boa Constrictor“ und erlitt umgehend einen Schock, während sich das Reptil träge hinter die Türinnenverkleidung verdrückte. Ist da wirklich so viel Platz? Und wenn ja – warum macht man nichts Sinnvolles damit (außer Schlangen zu transportieren, wenn man welche hat)? Es gibt so viele ungenutzte Ressourcen auf dieser Welt. Manchmal, wie im Fall der betrügerischen Teerkolonnen, wird einem die Existenz so einer Ressource bloß eingeredet („Wir haben noch Teer über. Gibt’s fast für lau!“).

Ohne Schlange säßen wir noch immer im Garten Eden

Ein anderes Mal ist die Ressource da, aber wir wissen nichts davon. Da muss erst eine Schlange kommen. War schon im Paradies so: Ohne die Schlange säßen wir immer noch im Garten Eden und hätten unsere wunderbare Realwelt gar nicht kennengelernt.

Falls die Boa aus dem Mietwagen noch nicht anderweitig verplant ist, schlage ich vor, man setzt sie in einem der 14 neuen AKN-Triebwagen aus, die gerade bei Alstom in Salzgitter gebaut wurden und derzeit in Niedersachsen auf Testfahrten sind. Ich wette, nach kurzer Zeit findet die Schlange auf der Suche nach einem gemütlichen Schlupfwinkel einen Hohlraum, der groß genug wäre, um doch noch eine Toilette einzubauen.