Die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Die Kläger fühlen sich durch die Nähe der Leitung zu Wohngebieten und Schulen bedroht.
Lüneburg/Lübesse. Gegen die geplante Nordeuropäische Erdgasleitung (NEL) gibt es in Niedersachsen massiven juristischen Widerstand. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Doch gegen einen entsprechenden Planfeststellungsbeschluss des Landesamtes für Bergbau haben beim Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg bereits mehr als 100 Anwohner Klagen erhoben oder Eilanträge gestellt. Das meldete ein OVG-Sprecher am Donnerstag. Auch die Stadt Winsen und die Gemeinde Stelle hätten juristische Einwände. Die Kläger fühlten sich durch die Nähe der Leitung zu Wohn- und Betriebsgebäuden sowie Schulen bedroht. Außerdem würden wirtschaftliche Einbußen durch die Verlegungsarbeiten und den Betrieb der Pipeline befürchtet.
Die Pipeline soll bis Herbst 2012 fertiggestellt sein, wie Bauträger Wingas (Kassel) am Donnerstag bei Lübesse südlich von Schwerin mitteilte. Die Trasse schließe an die Ostseepipeline Nord Stream in Lubmin bei Greifswald an, führe 240 Kilometer durch Mecklenburg-Vorpommern und weitere 200 Kilometer durch Niedersachsen zum Erdgasspeicher Rehden bei Bremen. Russisches Gas aus Sibiriens Lagerstätten soll vom kommendem Jahr an durch die Ostsee und dann an Land durch die norddeutsche sowie die fast fertige östliche Anbindungsleitung OPAL weiter nach Westeuropa fließen. (dpa)