Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie genehmigte den Bau der knapp 194 Kilometer langen Erdgasleitung.
Hannover. Eine knapp 194 Kilometer lange Erdgasleitung soll künftig quer durch Niedersachsen laufen. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) genehmigte am Montag das umstrittene Vorhaben. Die Pipeline wird von der Elbe über Hittbergen (Kreis Lüneburg) durch die Kreise Harburg, Rotenburg, Verden und Diepholz bis nach Rehden reichen. Durch sie sollen jährlich rund 22 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas fließen.
Im Winsener Ortsteil Stöckte stößt die Verlängerung der Ergasleitung auf heftigen Widerstand. „Sie zerschneidet den Ort mittendurch“, kritisierte Volker Beecken von der Bürgerinitiative Stöckte. Nach den Plänen der Eon Ruhrgas AG und der Wingas GmbH soll das Rohr nur wenige Meter entfernt von einem dicht besiedelten Wohngebiet liegen.
Die Bewohner wollen dieses aber nicht in ihrer Nähe. Sie befürchten, dass die Leitung undicht werden könnte - oder noch schlimmer, dass es eine Explosion geben könnte. „Man hat immer das Gefühl, man sitzt auf einer Bombe“, sagte Beecken. Dabei gibt es seinen Angaben nach eine Alternativtrasse, die weiter südlich von Winsen (Kreis Harburg) verlaufen würde. Im Planfeststellungsbeschluss spielt diese aber keine Rolle.
Auch in anderen Gemeinden haben Bürger zahlreiche Einwendungen gegen die Norddeutsche Erdgasleitung eingelegt. In der Gemeinde Stelle soll diese zum Beispiel in der Nähe einer Grundschule verlegt werden. Außerdem wird die Pipeline mehrere Autobahnen unterqueren, entlang von Bahnlinien verlaufen und unter Flüssen wie der Luhe durchgehen. Nach LBEG-Angaben müssen die Betreiber beim Bau deshalb umfangreiche Auflagen zur Sicherheit und Umweltverträglichkeit einhalten. (dpa)