Starker Schneefall und Verwehungen angekündigt: Der Flughafen Hannover schließt eine seiner Landebahnen und die Schule fällt aus.
Kiel. In ganz Schlewig-Holstein fällt am Donnerstag die Schule aus. Wegen des erwarteten starken Schneefalls finde an allen öffentlichen und berufsbildenden Schulen im Land kein Unterricht statt, teilte das Bildungsministerium in Kiel mit. Ab den frühen Morgenstunden soll es in Teilen Norddeutschlands zu starken Schneefall und Schneeverwehungen kommen, warnte der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch.
Die Menschen in Niedersachsen richten sich auf die vorausgesagten starken Schneefälle ein. Der Flughafen Hannover schloss am Mittwoch eine seiner zwei Start- und Landebahnen. Bislang sei die Situation in den meisten Landesteilen aber relativ entspannt, hieß es am Abend aus dem Lagezentrum des Innenministeriums in Hannover. Am Airport der Landeshauptstadt in Langenhagen sollte die Südbahn den gesamten Donnerstag über gesperrt bleiben. Streichungen oder Verzögerungen einzelner Flüge gebe es deshalb jedoch nicht, sagte ein Sprecher. Die Nordbahn blieb weiterhin offen. In Osnabrück wollten die Beamten für Donnerstag „chaotische Zustände“ nicht ausschließen. Wegen der steigenden Gefahr von Blitzeis und neuen Schneemassen entschied Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann (CDU), bis Freitagabend wieder den Einsatz von Streusalz auf Gehwegen vor privaten Grundstücken zuzulassen. Die Zahl der Unfälle durch Schnee- und Eisglätte hielt sich zunächst aber noch in Grenzen.
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Winterchaos in und um Hamburg
Frost, Schnee, Tauwetter, Schnee, Frost - das ist der meteorologische Fünfklang, der in diesem Takt morgen den Tag bestimmen wird. Und die ersten Flocken werden ausgerechnet im morgendlichen Berufsverkehr erwartet. Bis 11 Uhr wird ganz Hamburg unter einer bis zu sieben Zentimeter dicken Schneedecke verschwinden, prognostiziert Diplom-Meteorologe Frank Böttcher vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation. Der Deutsche Wetterdienst erwartet sogar Schneemengen zwischen 10 und 15 Zentimetern, örtlich sogar mit bis zu 20 Zentimetern. Wegen starker Böen warnen die Experten außerdem vor Schneeverwehungen im ganz Norddeutschland.
So schnell wie der Schnee kommt, soll er in Hamburg auch wieder verschwinden, am Mittag wird es nämlich wärmer, bis zu drei Grad Celsius. Pünktlich zum Feierabendverkehr verwandelt sich der Regen dann wieder in Schnee - und die Straßen wahrscheinlich in Eisbahnen. "Morgen ist im Norden alles dabei, was Knochen und Autos gefährlich werden kann", sagt Frank Böttcher.
Schreiben Sie uns Ihre Erlebnisse im Winterverkehr
Was auf den Straßen festfrierender Schneematsch anrichten kann, haben viele Autofahrer am Montag erlebt: 400 Verkehrsunfälle in acht Stunden zählte die Polizei. Auch am Montag hatte es am Morgen geschneit, dann war der Schnee getaut und am Abend der Schneematsch gefroren. "Am Montagmorgen standen unsere Streuwagenfahrer selbst im Stau", sagt Andree Möller, Sprecher der Hamburger Stadtreinigung. "Und der dichte Verkehr hat den Schnee zusammengepresst, bevor wir streuen konnten."
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Damit so etwas am Donnerstag nicht noch einmal passiert, plant die Hamburger Stadtreinigung, die Fahrbahnen prophylaktisch mit Salz abzustreuen. "Wie bei einem Baumkuchen" sollen die Straßen in mehreren Schichten mit Salz gestreut werden. Die erste Schicht wird schon vor den ersten Schneeflocken aufgetragen - wo und wann, gibt das Radarbild der Wetterfront vor. Mit bis zu 20 Zentimeter Schnee rechnet die Stadtreinigung. Die 120 Streuwagen sind schon mit Salz gefüllt, auch die Schneepflüge sind montiert. Und die 620 Winterdienstmitarbeiter sollen von weiteren 70 Einsatzkräften unterstützt werden.
Auch am Hamburger Flughafen ist man gerüstet: Acht Enteisungsfahrzeuge sind schon einsatzbereit und morgen früh haben 58 Mitarbeiter Bereitschaftsdienst, um Flugzeuge von Eis und Schnee zu befreien.
Verkehrschaos droht auch wegen einer Demo in der City
Nicht nur das Winterwetter, auch eine für Donnerstagmittag angesetzte Demonstration in der Innenstadt, wird voraussichtlich für erhebliche Behinderungen im Straßenverkehr sorgen. Ab 12.30 Uhr startet der Protestmarsch gegen Kürzungen im Bildungsbereich an der Universität und führt über den Dammtordamm, Stephansplatz, Esplanade, Lombardsbrücke, Glockengießerwall zum Hachmannplatz .
Nach der geplanten Zwischenkundgebung von 13.30 bis 14 Uhr gehen die Demonstranten über den Glockengießerwall, Ballindamm zur Abschlusskundgebung an der Europa-Passage . Um 15 Uhr soll die Veranstaltung beendet sein. Aufgerufen zu der Aktion haben unter anderem das Studierendenparlament, DGB und die Linke. Ob bei dem zu erwartenden Schneefall die 5000 bis 10.000 angekündigten Teilnehmer kommen werden, ist noch nicht absehbar.