Außerdem sei die Beratung der CDU Niedersachsen von der TH Wildau genehmigt worden, sagte der beurlaubte Hochschulprofessor.

Potsdam. Der beurlaubte Hochschulprofessor und brandenburgische Ex-Staatssekretär Markus Karp hat sich gegen die gegen ihn erhobenen Vorwürfe gewehrt, wonach er CDU-Wahlkämpfe ohne die erforderlichen Nebentätigkeitsgenehmigungen organisiert haben soll. Er habe bei der Technischen Hochschule Wildau einen Antrag auf Genehmigung einer Nebentätigkeit beantragt, der auch bewilligt worden sei, ließ Karp am Sonntag über einen Sprecher mitteilen. Eine Kopie der Genehmigung zur Beratung der CDU Niedersachsen fügte er seiner Erklärung bei.

Zudem sei die Behauptung des brandenburgischen Wissenschaftsministeriums unwahr, Karp habe Nebeneinkünfte bei seiner Unterstützung von Dietlind Tiemann (CDU) im Wahlkampf zur Oberbürgermeisterwahl 2003 in Brandenburg/Havel erzielt. „Ich habe diesen Wahlkampf sechs Monate ehrenamtlich in meiner Freizeit begleitet und dafür ausschließlich Auslagen erstattet bekommen“, sagte der Sprecher. Auch zu diesem Punkt veröffentlichte er einen Beleg, in dem er „Konzeption, Gestaltung, Layout, Material, Druckfertigung und Anlieferung“ eines „Brandenburg-Magazins“ in Rechnung stellte.

Erneut trat er zudem Aussagen des Wissenschaftsministeriums entgegen, wonach dem Land rund 90.000 Euro aus einem „Versorgungszuschlag“ zustünden, die die Stadtwerke Wolfsburg als Karps derzeitiger Arbeitgeber für ihn zu zahlen hätten. Die Stadtwerke müssen nach Darstellung des Ministeriums für Karps spätere Beamtenpension 30 Prozent seines letzten Professoren-Verdienstes an das Land zahlen. Karp hält dem entgegen, er habe bei seinem Rücktritt als Staatssekretär ausdrücklich auf sämtliche Ansprüche verzichtet.

Das brandenburgische Wissenschaftsministerium hatte in der vergangenen Woche Vorwürfe gegen Karp erhoben, wonach er Nebeneinkünfte aus seiner Tätigkeit im Oberbürgermeister-Wahlkampf nicht angezeigt habe. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen des Anfangsverdachts der Untreue. Karp soll einen Mitarbeiter der Stadtwerke für den CDU-Wahlkampf in Wolfsburg eingesetzt haben. Karp ist Vorsitzender des Vorstandes der Stadtwerke Wolfsburg und dort wegen der ungeklärten Vorwürfe beurlaubt.

Als kommissarischer Vorstandsvorsitzender der Wolfsburger Stadtwerke hatte am Freitag Wolfgang Wilken (SPD) die Nachfolge Karps für zunächst sechs Monate angetreten.