Wolfgang Wilken (SPD) hat die Führung der Stadtwerke Wolfsburg von Markus Karp (CDU) übernommen, der im Zuge der Wahlkampf-Affäre beurlaubt wurde.

Wolfsburg. Nach der Beurlaubung des umstrittenen Chefs der Wolfsburger Stadtwerke, Markus Karp (CDU), hat Wolfgang Wilken (SPD) am Freitag seine Arbeit als Vorstandsvorsitzender aufgenommen. „Der frühere Geschäftsführer der Wolfsburger Baugesellschaft Neuland wird das Amt zunächst für sechs Monate übernehmen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke, Thorsten Werner in Wolfsburg. Ziel sei es, die Stadtwerke wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen.

Die Staatsanwaltschaft in Braunschweig ermittelt unter anderem gegen Karp . Es geht um Vorwürfe, die kommunalen Stadtwerke Wolfsburg hätten unerlaubte Wahlkampfhilfe für die CDU Wolfsburg und die CDU Niedersachsen geleistet. Wilken sei von der SPD für die Interimslösung vorgeschlagen worden, hieß es weiter.

„Ich gehe davon aus, dass Herr Wilken unbelastet und überparteilich an seine neue Aufgabe herangehen wird“, betonte Werner. Vor seiner Rückkehr nach Wolfsburg war der 66-Jährige mehrere Jahre in Köln im Vorstand der Immobiliensparte von RWE aktiv.

Die Stadtwerke-Affäre ist auch Thema im niedersächsischen Landtag. In der Debatte am Donnerstag hatte es Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzende David McAllister vermieden, sich zu den Vorwürfen zu äußern und sich damit den Unmut der Opposition zugezogen.