Zur angemeldeten Demonstration der Rechtsradikalen in Neumünster kam es nicht. Der Versammlungsführer war alkoholisiert.

Neumünster. Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Rechtsradikalen und Linksautonomen hat es am Sonnabend in Neumünster einen Verletzten und neun Festnahmen gegeben. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, handelte es sich bei dem Verletzten um ein Mitglied der rechten Szene. Neun Personen des linken Spektrums seien wegen Körperverletzung und Widerstandes gegen Polizeibeamte oder zur Personalienfeststellung vorläufig fest- bzw. in Gewahrsam genommen worden.

Zur angemeldeten Demonstration der Rechtsradikalen kam es nicht. Der Versammlungsführer sei alkoholisiert gewesen, ein Verstoß gegen eine Auflage der Versammlungsbehörde, sagte der Polizeisprecher. Der Versammlungsführer habe selber auf dem Bahnhofsvorplatz die Veranstaltung, die eigentlich auf einem Parkplatz in der Innenstadt hätte stattfinden sollen, schließlich als aufgelöst erklärt. Daraufhin habe die Polizei Platzverweise ausgesprochen gegen rund 80 Rechtsradikale in der Nähe des Bahnhofs. Einige seien in der Stadt dann von Linken angegriffen worden.

Rund 350 Linke, teils mit der Bahn angereist, hatten die Kundgebung der insgesamt etwa 100 Rechten verhindern wollen und sich entlang der ursprünglich vorgesehenen Marschstrecke verteilt. Die Polizei sah dadurch die Sicherheit auf der Marschstrecke in Frage gestellt und hatte einen anderen Parkplatz als Alternative für die Kundgebung vorgeschlagen, was der Versammlungsführer ablehnte.