75.000 Heavy-Metal-Fans haben in Wacken drei Tage lang gefeiert. 1500 Toiletten wurden auf dem 270 Fußballfelder großen Gelände aufgestellt.
Wacken. Mehr als 75.000 Heavy-Metal-Fans aus der ganzen Welt haben drei Tage lang ein friedliches und lautes Wacken Open Air 2010 gefeiert. Einige der Fans pilgerten sogar aus Amerika, Japan und Australien nach Deutschland, um hier im „Heavy-Metal-Mekka“ bei lauten 120 Dezibel drei Tage lang ihre Stars wie Alice Cooper, Iron Maiden und Mötley Crüe live zu erleben.
Sieben bis acht Millionen Euro kostete es die Organisatoren nach eigenen Angaben, um 200 Hektar Ackerland – eine Fläche so groß wie 270 Fußballfelder – in ein Festivalgelände zu verwandeln. Unter anderem wurden 1500 mobile Toiletten aufgestellt, damit die Besucher sich nach dem Genuss von mehr als 1000 Hektolitern Bier erleichtern konnten.
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Trotz ihres für Außenstehende ähnlichen Aussehens sind die Wacken-Fans keine homogene Gruppe. Viele würden heftig protestieren, würde man sie einfach als „Heavy-Metal-Fan“ bezeichnen, sagte Festival-Sprecherin Britta Kock. Die musikalischen Wurzeln des Heavy Metal liegen im Hardrock Ende der 1960er Jahre. Aus jenem sogenannten Power Metal – der ursprünglichsten Form des Heavy Metal – entwickelten sich bis heute diverse Varianten und Sub-Stile mit meist untereinander fließend Übergängen – unter anderem Death-, Folk-, Gothic-, Industrial-, Speed- und True-Metal, sagte Kock.
Aus den Anfängen vor 20 Jahren mit Familienfestcharakter – beim ersten Mal kamen 300 Besucher, um eine Hand voll Amateur-Bands aus der Nachbarschaft zu hören – ist mittlerweile ein hochkommerzielles Mega-Event geworden. Auch viele Ausländer reisten an, um auf den abgeernteten Feldern Schleswig-Holsteins Kultbands zu feiern.