US-Sänger Alice Cooper sorgt auf dem Wacken Open Air für tobende Massen. Bis Sonntag werden mehr als 100 Bands auftreten.
Wacken. Alice Cooper kann es immer noch: Die 75.000 Besucher des „Wacken Open Air“ (W:O:A) haben den Kultstar der 1970er Jahre bei seinem rund 90-minütigem Auftritt begeistert gefeiert. Schon beim ersten Song „School’s Out“ tobten die Massen. Obwohl die meisten der versammelten Heavy-Metal-Fans noch nicht einmal geboren waren, als dieser Hit 1972 die Charts stürmte - sie alle kannten den Song. Die Musik ist toll und die Stimmung super, war die einhellige Meinung am Donnerstagabend.
Doch beim W:O:A sind nicht die großen Namen wichtig, sondern die Atmosphäre. Und dafür sorgten neben Cooper zahlreiche andere Bands - zum Teil Newcomer, zum Teil alte Hasen. Insgesamt werden bis Sonntag mehr als 100 Bands aus der ganzen Welt auf bis zu vier Bühnen zum Teil zeitgleich aufspielen und das Schleswig-Holsteinische „Kuhdorf“ Wacken (knapp 1900 Einwohner) in ein internationales Zentrum der Hardrock-Szene verwandeln. Dabei werden sie das beschauliche Dorf mit einer Lautstärke von bis zu 120 Dezibel beschallen. Das ist als Dauerpegel so laut wie ein startender Düsenjet. Das W:O:A gilt als größtes und gleichzeitig friedlichstes Heavy-Metal Ereignis der Welt.
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Doch auch aus Ausland kamen viele Rock-Begeisterte - etwa Frankreich, Schweden, USA, Südamerika oder aus Israel. „Wacken ist einzigartig, das ist eine große Familie“, sagte die 23-jährige Angel Ogasta aus Tel Aviv, die 2010 im spärlichen Netz-Kleid das Festival zum zehnten Mal besucht. „Hier kann man sein, wie man will.“
Bilder vom Festival: Wacken Open Air 2010
Beliebt sind neben den zahlreichen Bierausschänken auch die Buden mit mittelalterlicher Getränkekarte: Met und Wacken-Blut gibt es hier. „Das sind Honigwein-Getränke“, sagte eine Verkäuferin. „Da ist Vorsicht geboten, das ist eine hochprozentige Mischung, da reichen schon zwei, drei Gläser.“ Mancher Konsument bekam das schon am frühen Abend zu spüren und musste sich erst zu einem Nickerchen hinlegen.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) hatte das Heavy-Metal-Festival „Wacken Open Air“ in der Vergangenheit einen „Botschafter des Landes“ genannt: Durch das dreitägige Rockfest werde der Name Schleswig-Holstein in die Welt getragen.