Naturschützer haben vor der Verlängerung der Konzession gewarnt. Sie fürchten bei einer Leckage eine Öko-Katastrophe im Wattenmeer.

Die Bohrinsel Mittelplate im Nationalpark Wattenmeer darf weitere 30 Jahre Öl fördern. Das berichtet das „Hamburger Abendblatt“ (Sonnabendausgabe). Wie das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) der Zeitung bestätigte, wurde die Förderkonzession für den Konzern RWE/Dea bis Ende 2041 verlängert. Die derzeitige Konzession läuft im Dezember 2011 aus. Die Entscheidung des LBEG erfolgte bereits vor gut einem Monat, wurde aber nicht öffentlich bekannt gegeben.

Im Vorfeld des ersten Geburtstages des Unesco-Weltnaturerbes Wattenmeer an diesem Sonnabend hatten Naturschützer noch eindringlich davor gewarnt, die Konzession zu verlängern. Sie fürchten bei einer Leckage auf der Förderinsel eine Öko-Katastrophe im Wattenmeer. Die Plattform liegt auf einer Sandbank vor Dithmarschen und ist die größte Ölförderanlage in Deutschland. Seit 1987 wurden 20 Millionen Tonnen aus bis zu 3000 Meter Tiefe gepumpt. Bis zu 35 Millionen Tonnen Öl werden im Wattboden noch vermutet.