“Die Förderung von Erdöl ist wichtiger Teil der Energieversorgung von Schleswig- Holstein“, sagte Wirtschaftsminister Jost de Jager.

Kiel. Schwarz-gelb in Kiel hält an der Ölförderung im Wattenmeer fest. Im Landtag wiesen CDU und FDP am Freitag eine Forderung der Grünen nach einem Stopp zurück. „Die Förderung von Erdöl ist wichtiger Teil der Energieversorgung von Schleswig- Holstein“, sagte Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU). Die Grünen dagegen halten die Ölförderung auf der Plattform Mittelplate auch angesichts der Ölpest im Golf von Mexiko für zu gefährlich. Sie sei mit dem Schutz des Wattenmeers nicht zu vereinbaren, sagte Marlies Fritzen.

Ähnlich argumentierten auch die anderen Oppositionsfraktionen. Der SPD-Abgeordnete Detlef Bruder nannte die Plattform „einen schmerzenden Dorn in unserem Nationalpark Wattenmeer“. Er hält aber die Verbindung zur Ölkatastrophe in den USA für sachlich unbegründet. Die Gefährdungslagen seien nicht vergleichbar. Die Regierungsfraktionen nannten die Forderung der Grünen „populistisch“. Außerdem sichere die Mittelplate 100 Arbeitsplätze und weitere 500 Jobs in der Raffinerie Hemmingstedt. Zudem laufe sie seit 1987 ohne Unfälle, sagte Karsten Jasper von der CDU.

Die Konzession für die von RWE Dea betriebenen Ölplattform läuft 2011 aus. Laut de Jager will der Bund die Genehmigung bis 2041 verlängern. Dagegen habe Schleswig-Holstein keine rechtlichen Möglichkeiten.

Die Umweltorganisation WWF forderte indes einen Stopp von Ölbohrungen auf hoher See. Bevorstehende Bohrungen besonders in den Gewässern vor Alaska müssten solange aufgeschoben werden, bis strengere Sicherheitsvorschriften erlassen sind, verlangte der WWF.