Öl- und Gasförderunternehmen erhöht seine Investitionen. Bisher wird vor allem in Niedersachsen und im Wattenmeer gefördert. Künftig sollen Vorkommen in Nordafrika erschlossen werden.

Hamburg. Trotz der gesunkenen Preise für Öl und Gas will der Energiekonzern RWE die Förderung der Rohstoffe erheblich ausbauen. In den nächsten fünf Jahren strebe man insgesamt eine Verdopplung der Produktion an, sagte der Chef der Rohstofftochter RWE Dea, Georg Schöning, am Dienstag in Hamburg. Die Investitionen sollen von zuletzt 606 auf rund 850 Millionen Euro in diesem und im kommenden Jahr steigen. Nach einem Zuwachs von rund 50 Arbeitsplätzen 2008 will das in der City Nord beheimatete Unternehmen die Zahl seiner Beschäftigten 2009 noch einmal in der gleichen Größenordnung auf mehr als 1200 aufstocken.

Beim Ausbau seiner Kapazitäten gibt RWE Dea dem Gas zunehmend den Vorzug vor Erdöl. Schon im vergangenen Jahr erhöhte sich die Erdgasförderung von RWE Dea um drei Prozent auf 3,3 Milliarden Kubikmeter, während die Ölförderung um acht Prozent auf 2,5 Millionen Kubikmeter zurückging.

Die größten Fördermengen stammen bislang aus niedersächsischen Gasfeldern und dem Ölfeld Mittelplate im schleswig-holsteinischen Wattenmeer. Das Wachstum der Zukunft soll allerdings vor allem aus nordafrikanischen Gasfeldern kommen, wohin auch ein Großteil der Investitionsmittel fließt. Gegenwärtig bearbeitet RWE Dea 13 Entwicklungsprojekte. Zehn davon gelten der künftigen Gasförderung.

Wegen der fallenden Preise sei allerdings in diesem Jahr mit einem deutlich schlechteren Ergebnis zu rechnen, sagte Schöning. Das Jahr 2008 endete für das Tochterunternehmen des RWE-Konzerns noch mit dem zweitbesten betrieblichen Ergebnis der Unternehmensgeschichte von 494 (Vorjahr: 492) Millionen Euro. Der Umsatz lag dank der hohen Preise mit 1,98 Milliarden Euro um 16,6 Prozent über dem Vorjahr.