Keine Sonderregelung für die maritime Wirtschaft. Dies schloss der Bund bereits vor dem für Donnerstag anberaumten Krisengipfel aus.

Berlin/Rostock. Vor dem Berliner Krisengipfel zur Lage der maritimen Wirtschaft an diesem Donnerstag hat der Bund weitere Hilfen für die angeschlagene Branche ausgeschlossen. Bei seinem Treffen mit Vertretern von Banken und Verbänden sowie Landespolitikern im Bundeswirtschaftsministerium werde es vor allem um „privatwirtschaftliche Lösungen“ gehen, um Reedern und Werften wieder mehr Liquidität zu verschaffen, sagte der maritime Koordinator der Bundesregierung, Hans-Joachim Otto (FDP), der in Düsseldorf erscheinenden „Wirtschaftswoche“ (Montag).

Weitere Sonderregelungen des Bundes etwa für die Nordic-Werften in Wismar und Rostock werde es dagegen nicht geben. Otto will sich unter anderem mit dem Verband für Schiffbau und Meerestechnik, dem Verband Deutscher Reeder und dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe beraten. Zudem hätten sich Vertreter der HSH Nordbank, Commerzbank und Kreditanstalt für Wiederaufbau sowie mehrere Landespolitiker und Bundestagsabgeordnete angemeldet, hieß es aus dem Büro des Sprechers für maritime Wirtschaft in der CDU-Bundestagsfraktion, Eckhardt Rehberg.



Aus Mecklenburg-Vorpommern nimmt auch Wirtschaftsminister Jürgen Seidel an dem Treffen teil. Kredite und Bürgschaften über das geleistete Volumen hinaus kämen derzeit nicht infrage, stellte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium klar: „Weitere staatliche Hilfen sehe ich jenseits der bereits bestehenden Instrumente nicht.“ Es gebe jedoch einige Banken, die trotz schwieriger Marktlage Interesse an der maritimen Wirtschaft hätten, sagte Otto dem Blatt. Er sei auch optimistisch, dass der neue Tanker-Großauftrag für die Nordic-Werften schon bald von der nötigen Finanzierung gedeckt werde. Deutschlands Werften hätten Potenzial im Spezialschiffbau. Für den klassischen Containerschiffbau sehe er aber wenig Chancen, meinte Otto.