Die Kommunen beschwerten sich heftig, dass das Salz entgegen vertraglicher Vereinbarungen nur noch an das Land geliefert wird.
Hannover. Um das knappe Streusalz ist in Niedersachsen ein erbitterter Streit zwischen Städten und Gemeinden auf der einen und dem Land auf der anderen Seite entbrannt. Die Kommunen beschwerten sich am Donnerstag heftig, dass das dringend benötigte Salz entgegen vertraglicher Vereinbarungen nur noch an die Landes-Straßenbaubehörde geliefert wird und nicht mehr an die Gemeinden. Die Kritik richtet sich gegen einen Großlieferanten, aber auch gegen das Land. „Auch eine Mangelverwaltung muss nach dem Gleichheitsgrundsatz geschehen. Es kann nicht sein, dass einseitig Landesinteressen nachgegangen wird“, betonten die kommunalen Spitzenverbände.
Städte und Gemeinden dürften nicht benachteiligt werden. Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr wies die Kritik allerdings zurück: Die Vorwürfe seien nicht nachvollziehbar, sagte Heike Haltermann, Sprecherin der Behörde, in Hannover. „Wir erhalten 1500Tonnen Salz pro Tag, benötigt würden vier bis fünftausend Tonnen“, sagte Haltermann. Absprachen über höhere Preise gebe es nicht. Das Land kaufe bei verschiedenen Anbietern und habe mit den Lieferanten Verträge, die bis zu drei Jahren liefen. Der Preis liege derzeit bei durchschnittlich 70 Euro pro Tonne Salz.
Über eine Schiffslieferung erhielt die Behörde am Mittwoch mehrere hundert Tonnen Salz von einem Lieferanten. „Bei der momentanen Wetterlage reicht das allerdings nur für drei Tage“, sagte die Sprecherin. Insgesamt 170.000 Tonnen Streusalz habe das Land in diesem Winter bisher verbraucht, der durchschnittliche Bedarf liege bei 100.000 Tonnen pro Winter.