Es geht um das Upgrade in die Businessklasse durch Air Berlin. Die Opposition im niedersächsischen Landtag fordert eine vollständige Aufklärung.
Hannover. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) gerät wegen seines kostenlosen Luxusfluges in die USA unter Druck. Die Oppositionsparteien im Niedersächsischen Landtag fordern jetzt eine vollständige Aufklärung. Die SPD-Fraktion werde Wulff die Möglichkeit geben, in dieser Woche vor dem Landtag für Klarheit zu sorgen, sagte SPD-Fraktionschef Wolfgang Jüttner.
Wulff war nach einem „Spiegel“-Bericht kostengünstig per Upgrade in der Businessklasse geflogen. Nach Angaben seines Sprechers hat er die Preisdifferenz inzwischen nachgezahlt. Es sei zumindest „merkwürdig“, dass der Ministerpräsident die ihm von Air Berlin vor mehr als drei Wochen geschenkte Vergünstigung erst jetzt zurückzahle, nachdem der Vorgang öffentlich geworden sei, sagte der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Stefan Wenzel. „An einer vollständigen Aufklärung führt kein Weg vorbei.“ Für Jüttner wirft ein Preisnachlass von mehreren tausend Euro für eine Urlaubsreise „ein fahles Licht auf den Ministerpräsidenten“. Er forderte Wulff auf, die Unterlagen über „seinen Luxusflug nach Florida“ offen zu legen. „Sonst lässt sich der Verdacht der Vorteilsnahme im Amt nicht ausräumen.“
Wulff hatte nach Angaben seines Sprechers im Mai 2009 bei Air Berlin für seinen Weihnachtsurlaub günstige Economy-Flüge nach Miami gebucht. Die Fluggesellschaft brachte die Familie dann in der Businessklasse unter. Wulff habe erst wenige Tage vor dem Abflug am 20. Dezember von der Vorzugsbehandlung erfahren, die dann nicht mehr zu ändern gewesen sei, sagte Wulff-Sprecher Olaf Glaeseker und betonte zugleich: „Die Sache ist erledigt.“ Der Betrag sei bereits abgebucht worden.