Die Polizei in Schleswig-Holstein steht vor einem Reifenwechsel. Doch die Ganzjahresreifen werden erst zum nächsten Winter ausgetauscht.

Kiel. Bei der Polizei in Schleswig-Holstein ist trotz des anhaltenden Winterwetters erst Ende des Jahres ein Reifenwechsel geplant. Die Funkstreifenwagen und eine Reihe von zivilen Einsatzfahrzeugen werden dann mit Winterreifen ausgerüstet. Das gab Innenminister Klaus Schlie (CDU) bekannt. Die sogenannten Ganzjahresreifen, mit denen bislang die meisten Streifenwagen fahren, werden dann nur noch außerhalb der Wintersaison aufgezogen.

Die Kosten für die Erstausstattung von rund 1000 Einsatzfahrzeugen mit vier Winterreifen auf Felge schlagen mit 650.000 Euro zu Buche, rechnete Schlie vor. Dazu kommen in jedem Jahr rund 100.000 Euro für die Einlagerung und die erforderlichen Reifenwechsel. Ministeriumssprecher Thomas Giebeler wies darauf hin, dass ein sofortiger Reifenwechsel nicht möglich sei. Dazu sei das Auftragsvolumens zu groß. Zudem müsse der Auftrag öffentlich ausgeschrieben werden. Die Ausschreibung werde derzeit im Innenministerium vorbereitet.

Nach den Worten von Schlie soll das Geld durch Einsparungen und Umschichtungen im Haushalt des Innenministeriums erwirtschaftet werden. Die rund 170 Wagen der Polizeiautobahnreviere, des Spezialeinsatzkommandos (SEK) und des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) sind bereits seit Jahren je nach Jahreszeit mit Sommer- und Winterreifen unterwegs.

Schlie wies weiter darauf hin, dass die Ganzjahresreifen für den Winter nicht untauglich seien. Die Polizei sei mit ihnen seit über 20 Jahren „insgesamt gut gefahren“. Auch andere Länder wie Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern schickten ihre Funkstreifenwagen mit Ganzjahresreifen auf die Straßen. „Winterreifen sind allerdings unbestritten die sichere Alternative“, sagte der CDU-Politiker. Er habe auf die ersten Klagen von Polizeibeamten und der Gewerkschaft der Polizei über zunehmende Probleme in diesem Winter insbesondere auf dem flachen Land reagiert.