Nach dem neun Kilometer langen Fußmarsch des 11 Jahre alten Schülers Nico, der sein Ticket für den Bus vergessen hatte, sind bei dem Busunternehmen in Hannover Morddrohungen gegen die Fahrer eingegangen.

Nach dem neun Kilometer langen Fußmarsch eines Schülers, der sein Ticket für den Bus vergessen hatte, sind bei dem Busunternehmen in Hannover Morddrohungen eingegangen. Ultimativ sei die Firma zu einer öffentlichen Entschuldigung aufgefordert worden, ansonsten würden die Fahrer "kalt gemacht werden", teilte RegioBus mit. Das Unternehmen widersprach erneut der Darstellung des Schülers, dass die Fahrer zweier Busse ihn nach der Schule ohne Ticket nicht hätten mitnehmen wollen. Vielmehr sei der Elfjährige jeweils so schnell ausgestiegen, dass die Fahrer ihm nicht mehr eine kostenlose Mitfahrt hätten anbieten können. "Der RegioBus ist ein Imageschaden entstanden, der verheerende Ausmaße angenommen hat", erklärte Geschäftsführer Wolfgang Stack. Medien und Privatpersonen seien über das Busunternehmen "hergefallen" und in Mails sei RegioBus wüst beschimpft worden.

Die Fahrer hätten den elfjährigen Nico zunächst gebeten, für 1,20 Euro ein Ticket zu lösen, weil er seine Schülerfahrkarte nicht dabei hatte, so Stack. Da der Schüler kein Geld dabei hatte, hätten die Fahrer ihn aber auch unentgeltlich mitgenommen und wie in solchen Fällen üblich seinen Namen notiert. Die Großmutter des Schülers aus Uetze bei Hannover hatte geschildert, Nico habe für seinen Heimweg zweieinhalb Stunden zu Fuß benötigt. Er sei über einen Feldweg abseits der Straße gelaufen aus Angst, von einem Fremden aus einem Auto heraus angesprochen zu werden.