Hodenhagen. Aufgeschüttete Deiche und „unfassbare Pump-Arbeit der THW-Kräfte“ zeigen Wirkung. Nun beginnt Aufräumen nach der Flut im Tierpark.
Während sich anderenorts die Hochwasserlage zuspitzt, kommt aus dem Serengeti-Park in Hodenhagen Entwarnung. Der kombinierte Tier- und Freizeitpark stand stellenweise bis zu 80 Zentimeter unter Wasser. So hatte sich die Meiße, sonst ein unscheinbares Nebenflüsschen der Aller, in einen Strom verwandelt, zudem drückte das Grundwasser auf das Gelände. Viele der Unterkünfte, Lodges genannt, Verwaltungsgebäude und Straßen stehen unter Wasser.
„Besonders betroffen sind die Massai-Mara-Lodges“, sagt Asta Knoth, Pressesprecherin des Serengeti-Parks, am Mittwoch dem Abendblatt. Auch einige Jambo-Lodges standen unter Wasser. Der Serengeti-Park bietet in verschiedenen Unterkünften Gästen auch einen mehrtägigen Aufenthalt im Park. Rund 55 Hütten und die Rezeption sind nach Aussage von Knoth betroffen.
Serengeti-Park: Betreiber befürchten Millionenschaden durch das Hochwasser
„Nun geht das Wasser aber stetig zurück, dank der aufgeschütteten Deiche und der unfassbaren Pump-Arbeit der THW-Kräfte“, sagt sie. „Wir rechnen damit, noch in dieser Woche alle Gebäude wieder betreten zu können.“ Inzwischen machen sich Gutachter ein Bild von den Schäden. Es sei aber zu früh, die notwendigen Sanierungen zu kalkulieren, sagt Knoth. Mancherorts wird eine Trocknung reichen, anderenorts stehen gegebenenfalls größere Arbeiten an. „Der geschätzte Millionenschaden ist aber eine realistische Hausnummer“, sagt Knoth.
Dabei hatte der Park, der in diesem Jahr 50 Jahre alt wird, noch Glück im Unglück: Das Wasser stieg langsam, sodass die Verantwortlichen Vorsorge treffen konnten. „Wir haben hier das Problem von stehendem Wasser, aber keine zerstörerische Schlammlawine wie im Ahrtal“, sagt die Pressesprecherin. „Trotzdem hat es Überschwemmungen in diesem Ausmaß hier nie zuvor gegeben – eigentlich liegen wir nicht in einem Hochwassergebiet.“
Hochwasser Niedersachsen: Evakuierungen von Großtieren konnte abgesagt werden
Die befürchteten Evakuierungen von Großtieren konnten angesichts fallender Wasserstände inzwischen abgesagt werden. Die „Serengeti-Safari“, durch die sonst im Sommer die Pkw und Busse fahren, war ohnehin nicht von massiven Überflutungen betroffen. Dank Notstromaggregaten konnten die Stallungen beheizt werden.
Kleinere Tiere aus der „Dschungel-Safari“ mussten hingegen wegen unter Wasser stehender Gehege und Stallungen umziehen. Davon waren zum Beispiel Präriehunde, Erdmännchen, Kattas oder Affenarten betroffen. Die Husarenaffen aus der Masai-Mara mussten die Tierpfleger durch teilweise hüfthohes Wasser in Boxen tragen.
Das sei aber kein Problem gewesen, sagt Knoth. „Wesentlich komplizierter wäre die Evakuierung der Giraffen und Antilopen geworden. Wir hätten die Tiere unter Narkose setzen und auf Paletten mit Radladern evakuieren müssen. Gottlob war das nun nicht nötig.“ Die Aufräumarbeiten aber dürften dauern – aufgrund der Fäkalrückstände im Tierpark ist das Wasser nicht sauber.
Serengeti-Park: Geplante Eröffnung am 16. März soll möglich sein – so die Hoffnung
Knoth hofft, dass die geplante Saisoneröffnung am 16. März möglich ist, da weder auf der Serengeti-Safari-Strecke noch im höhergelegenen Freizeitpark größere Wasserschäden zu beklagen sind. Auch viele Unterkünfte wie die Safari-, Abenteuer- und Tongasoa-Lodges blieben verschont. „Wir planen Mitte März aufzumachen, wissen aber nicht, ob das überall geht“, sagt Knoth.
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Unterdessen hat der beliebte Park, der Tiererlebnis und Fahrgeschäfte auf gelungene Weise kombinieren möchte, seine Gäste und Fans um Unterstützung gebeten. So freut sich der Park über Zuwendungen – abzugsfähige Spenden sind dies aus steuerlichen Gründen aber nicht. Trotzdem gehen viele Überweisungen ein: „Da ist schon einiges eingegangen“, sagt Knoth. Dem Serengeti-Park helfen in dieser Notlage aber auch Gutscheine, Jahreskarten oder Tierpatenschaften.