Uelzen. Von Ende 2019 an sollen die Tickets des HVV auf neuen Bahnstrecken gültig sein. Damit werden Fahrkarten für einige Pendler günstiger.
Im Norden Niedersachsens, von wo aus sehr viele Menschen zur Arbeit nach Hamburg pendeln, gilt in Regionalbahnen vom Jahresende an auch der Tarif des Hamburger Verkehrsverbundes HVV. Eine entsprechende Vereinbarung wollen Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) und der Hamburger Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) kommende Woche in Uelzen unterzeichnen.
Der HVV-Tarif gilt dann vom 15. Dezember 2019 an in den Landkreisen Uelzen, Heidekreis, Rotenburg und Cuxhaven im regionalen Bahnverkehr. Vorteilhaft ist das unter anderem für Pendler, die in der Hansestadt noch mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln ihre Fahrt fortsetzen.
Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis zum Jahr 2030?
Der verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Landtag, Detlev Schulz-Hendel, begrüßte die Ausweitung des HVV-Gebietes. "Wir brauchen aber jetzt auch dringend eine Qualitätsoffensive im öffentlichen Nahverkehr des Hamburger Umlandes." Dieser sei zunehmend von Zugausfällen, Verspätungen und mangelnder Infrastruktur betroffen. Diese Hemmnisse müssen beseitigt werden, um eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Zur Qualitätssteigerung im HVV-Bereich hatten die Grünen einen Antrag in den niedersächsischen Landtag eingebracht.
Vor einigen Wochen bereits hatte auch das Bahnunternehmen Metronom, das die Regionalzüge Richtung Hamburg fährt, erhebliche Verbesserungen der Infrastruktur angemahnt. Zwischen Hamburg und Lüneburg müsse ein viertes und zwischen Lüneburg und Uelzen ein drittes Gleis gebaut werden, um mehr Züge fahren zu können. Der Hamburger Hauptbahnhof müsse ausgebaut und weitere Hamburger Stationen in das Metronom-Netz aufgenommen werden. Zwischen Hamburg und Lüneburg würde Metronom am liebsten alle 15 Minuten einen Zug fahren.