Winsen (Luhe). Um den Personennahverkehr auf der Schiene noch attraktiver zu machen, soll die Strecke über Jesteburg und Seevetal reaktiviert werden.

Die CDU erhöht den Druck auf den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hinsichtlich einer Neustrukturierung seiner Tarifzonen. Ziel müsse es sein, einen einheitlichen HVV-Tarif im Landkreis Harburg zu realisieren. „Durch die Harmonisierung könnte eine gleichmäßigere Verteilung des Fahrgastaufkommens auf alle Haltepunkte ermöglicht und die derzeit als ungerecht empfundene Tarifstruktur abgeschafft werden“, so Hans-Heinrich Aldag, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion.

Vorausgegangen war eine Initiative der CDU-Landtagsfraktion, die gemeinsam mit der SPD im Niedersächsischen Landtag einen Antrag zum Ausbau und zur besseren Vernetzung des HVV-Angebotes in der südlichen Metropolregion eingebracht hatte. Darin wurde unter anderem eine Ertüchtigung des Hamburger Hauptbahnhofs, die Verlängerung von Bahnsteigen an den Haltepunkten sowie eine Veränderung der Zugtaktung angemahnt.

„Wenn sich das Land für eine Verbesserung des HVV-Angebotes einsetzt, dann sollte das auch eine spürbare Angebotsergänzung für die Pendler in der Region zur Folge haben“, begründete Maximilian Leroux, Vorsitzender des Kreisausschusses für Wirtschaft, ÖPNV und Tourismus, den jüngsten CDU-Vorstoß auf Landkreisebene.

Bahnstrecke über Jesteburg soll reaktiviert werden

In diesem Zusammenhang fordert die Kreis-CDU nun weitere Maßnahmen, um den Umstieg auf die Schiene attraktiver zu machen. Dazu gehört die Durchbindung der Heidebahn von Buchholz nach Hamburg mit Halt in Jesteburg und Seevetal und deren Aufnahme in den werktäglichen Fahrplan. „Optimierung der Tarifzonen“ bedeutet für die Christdemokraten zudem die Einbeziehung des Bahnhofs Tostedt in eine einheitliche Tarifzone. Entstehende Kosten seien allerdings durch das Land Niedersachsen zu tragen. Überdies sollte möglichst bald ein zukunftsweisendes Fahrkartensystem mit verbesserten Service-, Buchungs- und Abrechnungsfunktionalitäten eingeführt werden.

„Um den Schienenpersonennahverkehr nachhaltig zu verbessern, müssen dringend weitere Kapazitäten geschaffen werden, etwa durch die Reaktivierung der Bahnstrecke über Jesteburg“, so CDU-Fraktionsgeschäftsführer Christian Horend. Die bereits im Raum stehende Forderung nach einer Preisanpassung hält er für unzureichend: „Durch die alleinige Senkung der Fahrpreise wird das HVV-Monatsticket nicht attraktiver – nur günstiger.“ Tarifliche Anpassungen würden für die Wahl von Bahnverbindungen ohnehin nur eine untergeordnete Rolle spielen.

„Der Personennahverkehr auf der Schiene erfreut sich im Landkreis Harburg weiterhin großer Beliebtheit. Wegen der hohen Auslastung ist ein signifikantes Wachstum der Fahrgastzahlen aktuell jedoch nicht möglich“, sagte CDU-Fraktionschef Hans-Heinrich Aldag. Eine Steigerung der Nachfrage im Kreisgebiet sei nur durch eine Ausweitung des Angebots erreichbar. Diese Einschätzung habe im Vorjahr selbst der HVV geteilt.