Mit großer Feier soll Prestigeprojekt von Niedersachsen und Bremen eröffnet werden. Bisher sorgte es meist für negative Schlagzeilen.

Wilhelmshaven. Positive Nachrichten für den ersten deutschen Tiefwasserhafen: Der JadeWeserPort in Wilhelmshaven soll am 21. September mit einer großen Eröffnungsfeier eingeweiht werden. Der Termin sei mit den Regierungschefs von Niedersachsen und Bremen, David McAllister (CDU) und Jens Böhrnsen (SPD) sowie der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft und dem Hafenbetreiber Eurogate vereinbart worden, teilte die Niedersächsische Staatskanzlei am Freitag mit.

Ursprünglich sollte der Containerhafen an diesem Wochenende eröffnet werden. Mehr als 200 Löcher in der Spundwand verzögerten aber die vereinbarte Übergabe und Eurogate konnte nicht wie geplant im Mai den Probebetrieb auf dem Terminal starten. Die Schäden in der 1725 Meter langen Kaje sorgten auch für Streit zwischen Bremen und Niedersachsen sowie im Niedersächsischen Landtag zwischen Regierung und Opposition. Bis heute ist nicht klar, warum die sogenannten Schlosssprengungen zwischen in den Meeresboden gerammten Stahlwänden entstanden sind. Gutachter suchen weiter die Ursache.

+++ Kontrollzentrum des Jade-Weser-Port eröffnet +++

+++ JadeWeserPort empfängt das erste Schiff +++

Die Sanierung der löchrigen Kaje mit einer Betonwand ist inzwischen auf den ersten 1000 Metern abgeschlossen. Die acht weltweit größten Containerbrücken sind aufgestellt. Der Probebetrieb läuft. Das erste kleinere Containerschiff hat bereits kurz mal angelegt.

Den neuen Hafen sollen künftig die größten Containerschiffe der Welt voll beladen tideunabhängig rund um die Uhr anlaufen können. Im ersten Betriebsjahr sollen 700 000 Standardcontainer umgeschlagen werden. Später sollen es im Jahr bis zu 2,7 Millionen Stück werden. Rund eine Milliarde Euro kostet der Bau.

In der Geschichte um den Hafen an der Jade mit einer 18 Meter tiefen Fahrrinne reihen sich Pleiten, Pech und Pannen aneinander. Schon aus der Auftragsvergabe wurde 2007 ein juristisches Tauziehen. Das im Bieterverfahren unterlegene Baukonsortium klagte vor dem Oberlandesgericht und gewann. Der Streit verzögerte den Baubeginn und damit schon einmal den geplanten Start. (dpa)