Mit chinesischem Kapital wird die Marinestadt zu einem Offshore-Standort ausgebaut. Jade Werke GmbH wird 50 Millionen Euro investieren.

Wilhelmshaven. Die Marinestadt Wilhelmshaven wird mit chinesischem Kapital zu einem Offshore-Standort ausgebaut. Die neue Jade Werke GmbH werde 50 Millionen Euro investieren und bereits im Jahr 2013 schwere Stahl-Fundamente für Windparks auf See produzieren, sagte Oberbürgermeister Andreas Wagner (CDU) am Freitag. Im Wettrennen um Offshore-Kunden kommt damit auch Wilhelmshaven neben Cuxhaven, Bremerhaven und Emden ins Geschäft.

Die neue Gesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der chinesischen Schiffbau- und Investmentgruppe Jiangsu Hantong Heavy Industry Group. Diese will mit dem deutschen Logistikunternehmen Rhenus Midgard kooperieren. Unternehmenssprecher rechnen bei voller Auslastung mit rund 250 Arbeitsplätzen. Pro Jahr sollten 80 Fundamente mit 50 000 bis 100 000 Tonnen Stahl gebaut werden.

Die vorteilhafte Lage am seeschifftiefen und tidefreien Wasser sowie starke Partner hätten für den Standort Wilhelmshaven gesprochen, sagte Hantong-Präsident Chenjun Meng. Das Unternehmen mit 4200 Mitarbeitern sei stark im traditionellen Schiffbau, als Marineausrüster und bei Investments in Hotels und Immobilien. 2011 habe Hantong 850 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet und 2,9 Millionen Euro Steuern gezahlt.

Hintergrund des chinesischen Einstiegs sei die Energiewende in Europa, sagten Jade-Geschäftsführer Hangyu Zhao und Udo Weilerscheidt. An der deutschen Nord- und Ostsee seien bis 2030 rund 7000 Windkraftanlagen geplant, in Großbritannien rund 8000. Die Jade-Werke sollten zu einer der bedeutendsten Fertigungsstätten von Stahlfundamenten aufgebaut werden.

Wilhelmshaven werde damit zur Produktions-, Logistik- und Service-Basis für nordeuropäische Offshore-Produkte wie Gründungsstrukturen, Türme, Turbinen und Rotorblätter. Von dort aus sollten auch Windparks und Bauschiffe gewartet werden.

(dpa/abendblatt.de)