Spezialschiffe starteten am Donnerstag aus Bremerhaven und Eemshaven in Richtung des Baugebiets für “Trianel Borkum West II“.

Eemshaven. In der deutschen Nordsee hat der Bau des dritten Offshore-Windparks begonnen. Spezialschiffe nahmen am Donnerstag von Bremerhaven und dem niederländischen Eemshaven aus Kurs auf das Baugebiet des Windparks „Trianel Borkum West II“, der 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum entsteht. Dort sollen von 2014 an 80 Windräder 400 Megawatt Windstrom erzeugen, teilte die Stadtwerke-Kooperation Trianel am Donnerstag in Aachen mit. Die Windräder werden 160 Meter hoch sein. Beteiligt an dem Windpark sind 33 Stadtwerke und Regionalversorger unter der Führung der Trianel GmbH.

Zum Baustart werden von Bord eines Spezialschiffes aus die ersten Stahlrohre zur Befestigung der Fundamente in rund 30 Meter Wassertiefe eingeschlagen. In der ersten Bauphase sollen 40 Turbinen mit einer Leistung von je fünf Megawatt entstehen. Sie sollen zum Jahreswechsel 2012/2013 ans Netz gehen. Trianel beziffert die Kosten der ersten Phase mit 800 Millionen Euro.

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Erstmals sollen beim Bau große Blasenschleier mit einem Durchmesser von 100 Metern als Schallschutz eingesetzt werden. Umweltschützer sorgen sich besonders um Schweinswale, deren Gehör und Orientierungssinn durch Tausende von Hammerschlägen geschädigt werden könnten. Für jeden Pfahl sind rund 3000 Rammschläge mit einem schweren Hammer nötig.

Der Naturschutzbund Nabu begrüßte den Einsatz dieser neuen Schutztechnik für die Wale. Bei einem erfolgreichen Verlauf gebe es für Offshore-Planer keine Ausreden mehr, auf diese Technik zu verzichten, teilte der Nabu mit. Nur mit umweltschonenden Verfahren könne grüner Strom vom Meer seinem eigenen Anspruch gerecht werden, sagte Präsident Olaf Tschimpke.

Bislang stehen in der deutschen Nordsee 12 Windräder im Testfeld „alpha ventus“ und 19 von 80 geplanten Windkraftanlegen im ersten kommerziellen Windpark „Bard Offshore 1“.