Die wegen technischer Komplikationen unterbrochenen Probebohrungen sollen so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden.

Remlingen. Die wegen technischer Komplikationen unterbrochenen Probebohrungen im maroden Atommülllager Asse sollen möglichst schnell wieder aufgenommen werden. Experten seien seit Dienstag dabei, Spezialbeton in das mit Bitumen verklebte Bohrloch einzuleiten, sagte der Geschäftsführer der Asse GmbH, Jens Köhler, am Dienstag im Deutschlandfunk. Am Montag kommender Woche werde dann versucht, den gehärteten Beton zu durchbohren.

Am Montag war bekanntgeworden, dass die Probebohrung in eine erste Kammer mit Atommüll unterbrochen werden musste, weil weiches Bitumen im Verschluss des Hohlraums den Bohrer und die Bohrlöcher verschmiert hatten. Die insgesamt rund 20 Meter dicke Mauer besteht aus Beton, Ytong-Steinen und zwei Bitumen-Schichten.

+++ Asse-Bohrung wegen Komplikationen unterbrochen +++

Die Bohrung war am 1. Juni gestartet worden. Bis zur Unterbrechung hatten die Beschäftigten ein sieben Meter tiefes Loch in den Zugang zur Kammer gebohrt. Mit der Probebohrung wollen sich die Experten einen ersten Überblick über den Zustand in dem Hohlraum und die dort eingelagerten 4.356 Fässer mit Atommüll verschaffen.

Umweltschützer bezeichneten die Probephase, die neben Bohrungen in zwei Kammern auch das Öffnen der Hohlräume und die Entnahme erster Fässer mit Hilfe von ferngesteuertem Gerät vorsieht, am Dienstag als „reine Zeitverschwendung“. Es sei ohnehin davon auszugehen, dass sich die eingelagerten Fässer mit Atommüll in einem katastrophalen Zustand befänden und die Rückstände von Baggern herausgeholt werden müssten, sagte der Sprecher des Asse-2-Koordinationskreises, Udo Dettmann. Weil die Asse einzustürzen und voll Wasser zu laufen drohe, müsse die Rückholung der Abfälle sofort beginnen. (dapd)

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