Weiches Bitumen im Verschluss der Atommüllkammer droht Bohrer zu verschmieren. In der Kammer lagern rund 4.400 Fässer.
Remlingen. Gut eine Woche nach dem Start ist die Bohrung in eine erste Atommüllkammer im Bergwerk Asse wegen technischer Komplikationen unterbrochen worden. Grund sei weiches Bitumen im Verschluss der Kammer, das den Bohrer und das Bohrloch zu verschmieren drohe, sagte der Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Werner Nording, am Montag auf dapd-Anfrage. Er bestätigte damit einen Bericht der „Braunschweiger Zeitung“.
Die Einlagerungskammer 7, in der rund 4.400 Atommüllfässer lagern, war vor 30 Jahren mit einer 20 Meter dicken Mauer aus Beton, Steinen und Bitumen verschlossen worden. Die bisherigen Bohrungen hätten gezeigt, dass das Bitumen weicher sei, als bei Tests im Vorfeld angenommen wurde, sagte Nording. Die Bohrung hatte nach mehrfacher Verzögerung am 1. Juni begonnen. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hatte bei seinem Besuch im Bergwerk einen roten Knopf gedrückt, der den Bohrer in Gang setzte.
Die Komplikationen beim Anbohren zeigten, wie wichtig die der Rückholung der Abfälle vorgeschaltete Probephase sei, sagte Nording. „Wir müssen wissen, wie die Kammerverschlüsse beschaffen sind und was wir tatsächlich in den Kammern vorfinden, um die Rückholung der Abfälle vorbereiten zu können.“ (dapd)