Wentorf. Etwa 110 Kinder testeten das Turnen auf dem Pferd während des Sommerfestes. Für wen sich der Einstieg in den Reitsport eignet.
Beim Sommerfest des Hamburg-Wentorfer Reiterverein (HWR) ging es am Sonntag, 2. Juli, in der Hanna-Büsch-Halle rund – im wahren Sinne des Wortes: Denn die Voltigierpferde, die dort ihre Runden drehen, schreiten und galoppieren immer linksherum. Am Wochenende hatten alle Kinder die Möglichkeit, für 5 Euro beim Schnupperangebot das Voltigieren auf dem Pferd einmal auszuprobieren. Und die Familien standen Schlange, um ein Ticket dafür zu ergattern.
Denn Eltern, die glaubten, der riesige Hüpfburgen-Park mit aufgeblasenen Sauriern sei die Attraktion, wurden eines Besseren belehrt: Einmal auf einem echten Pferd sitzen und vielleicht sogar turnen wie die Profis des Vereins, fanden die Lütten um Klassen besser. Einige Familien waren enttäuscht, dass es zurzeit keine Reitschule beim HWR und im Reitsportzentrum Wentorf gibt und somit während des Sommerfestes diesmal auch kein Ponyreiten angeboten wurde. Die vorige Pächterin ist mit ihrer Reitschule wieder in die Vier- und Marschlande zurückgekehrt.
Hamburg-Wentorfer Reiterverein: Sommerfest mit Voltigieren
Doch Maren Peters, Breitensportwartin des HWR, konnte sie schnell trösten: „Für die Kinder ist das Voltigieren ohnehin der ideale Einstieg zum Reiten. Sie entwickeln so ein ganz anderes Körpergefühl und einen anderen Umgang mit dem Pferd, als wenn sie gleich mit dem Reiten beginnen.“
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Zumal sie mit dem Voltigieren auch schon mit vier oder fünf Jahren beginnen können: „Sobald sie einmal eine Stunde allein ohne ihre Mutter oder den Vater auskommen können“, erklärt Peters. Das sei bei den Kindern individuell verschieden. Auch während der Sommerferien oder nach Vereinbarung können die Eltern jederzeit ein Schnuppertraining für ihre Kinder verabreden (online über www.hwr-wentorf.de/voltigieren/voltigieren-in-wentorf/).
Drei Mitglieder des HWR starten bei den Weltmeisterschaften
Vielleicht finden sie auch Geschmack am Voltigieren: So wie sie haben auch die Teenager Lukas Heitmann, Mia Kluge und Johanna Timm einmal angefangen. Die drei starten jetzt Ende Juli bei den Weltmeisterschaften der Junioren im schwedischen Flyinge (Johanna Timm ist als Reservekandidatin dabei). Eine große Leistung für einen Verein mit etwa 80 aktiven Voltigierern. „Vor Corona waren es mal fast 160“, sagt Maren Peters.
Diavolo ist auch dabei. „Der ist absolut ,schusssicher’“, erläutert die Breitensportwartin mit einem Augenzwinkern. Nichts bringe ihn aus der Ruhe, stoisch galoppiert er seine Runden. Ihm bringen die Probiertrainings mit den Kindern Spaß. Eine Kür allerdings ist für den Sportpartner auf vier Beinen ebenfalls Hochleistungssport und erfordert seine volle Konzentration.