Wentorf. Kathrin Schöning ist Wentorfs erste Bürgermeisterin: Lobende Worte, Unterstützung und ein besonderes Geschenk zum Amtsantritt.
Die Erwartungen, die auf ihr ruhen, sind hoch – Wentorfs neue und erste Bürgermeisterin Kathrin Schöning will sie alle erfüllen und kann es kaum erwarten, endlich loszulegen. Aber zum Amtsantritt am Montagmorgen gab es zuerst einmal eine Feierstunde.
Unter den Gästen waren Landrat Christoph Mager, Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze sowie die Kollegen des Mittelzentrums: Björn Warmer aus Reinbek, Rainhard Zug aus Glinde, Jürgen Hettwer aus Oststeinbek, Thomas Schreitmüller aus Barsbüttel, Thomas Kanitz, Geschäftsführer des E-Werks Sachsenwald, Wolfgang Snijders, Vorsitzender der Wirtschaftsinitiative Wentorf (WiW), viele Mitarbeitende der Verwaltung sowie Politikerinnen und Politiker.
Die Erwartungen an Kathrin Schöning sind hoch
Ihr Ex-Chef Björn Warmer, in dessen Verwaltung sie bis vor Kurzem noch krisenerprobte Amtsleiterin war, ließ es sich nicht nehmen, sie jetzt als Kollegin und Mitglied des Mittelzentrums willkommen zu heißen. Zur Unterstützung hatte er eine ganze Riege Stormarner Bürgermeister sowie Thomas Kanitz mitgebracht. Er erinnere sich noch gut an seine ersten Tage als Verwaltungschef, erzählte er.
„Du wirst bald merken, liebe Kathrin, der Terminkalender ist voll und: Verdammt! Da ist ja niemand mehr, den ich fragen kann...“ Aber Warmer hatte gleich die Lösung parat: „Uns kannst Du immer mal anrufen, wir sind irgendwo immer beieinander, und ob im Lauenburgischen oder in Stormarn ist egal.“ Mit Blick auf Schönings typische weiße Sportschuhe, hatte er ihr etwas Besonderes als Geschenk mitgebracht, „denn jetzt sei es an der Zeit, ,seriös’ aufzutreten“: mit lässigen Sneakers in Schwarz.
„Sie sind mit Ihrer Verwaltungs- und Führungserfahrung eigentlich die Idealbesetzung für diese Position“, sagte Landrat Dr. Christoph Mager in seiner Rede und sprach damit wohl aus, was viele über die 38-jährige Verwaltungsfachwirtin dachten. „Sie haben bestimmt sechs tolle Jahre – und wer weiß, wie viele es noch werden – vor sich.“
Auch Harald Müller (CDU), Vorsitzender des Hauptausschusses, Schönings oberster Dienstbehörde, gehörte zu den Gratulanten, freute sich auf eine „vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit“, und ihr Kollege aus Geesthacht, Olaf Schulze, reklamierte das an Stormarn grenzende Wentorf erstmal wieder für den Kreis Herzogtum Lauenburg, in dessen Bürgermeisterrunde nun endlich wieder eine Frau für etwas mehr Charme sorgen werde.
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Bundesweit gibt es nur neun Prozent Bürgermeisterinnen
Tatsächlich waren die Männer in der Überzahl, auch die ehemaligen Amtsträger Holger Gruhnke und Matthias Heidelberg. Das Stichwort für Daniela Snijders, Wentorfs Gleichstellungsbeauftragte: Nur neun Prozent aller Bürgermeister in ganz Deutschland seien Bürgermeisterinnen, berichtete sie. Wobei sie sich nicht an Zahlen aufhängen wollte: „Liebe Frau Schöning, Sie sind nicht gewählt worden, weil Sie eine Frau sind“, betonte Snijders. „Sondern, weil man Ihnen das Amt zugetraut hat und weil Sie es sich zugetraut haben.“
Wentorfs stellvertretende Bürgermeisterin Katharina Bartsch, die in den vergangenen fünf Wochen in die Bresche gesprungen war, als Amtsvorgänger Dirk Petersen krank geworden war, und auch Kathrin Schöning eingearbeitet hat, freute sich, die neue Bürgermeisterin „an die Kette legen zu dürfen“ und legte ihr die Amtskette um. Als Talisman überreichte sie ihr noch einen kleinen Schlüssel „zum Erfolg“.
Neue Amtsinhaberin: „Herausforderungen sind auch Chancen“
Die neue Amtsinhaberin dankte ihr für ihren ehrenamtlichen Einsatz und erklärte, eine moderne Verwaltung entwickeln zu wollen, bei der „alle jeden Tag gern zur Arbeit gehen“. „Ich versichere Ihnen, dass ich meine ganze Energie, mein Können und meine Erfahrungen für Wentorf einsetzen werde“, sagte sie.
Als Beispiele für die anstehenden Herausforderungen, nannte sie unter anderem den Feuerwehr- und den Schulneubau, den Wohnungsbau und den demografischen Wandel. „Aber Herausforderungen sind auch Chancen“, betonte sie. Sie hoffe, dass die Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung fair und konstruktiv sein werde und bat darum, sie persönlich anzusprechen, sollten Fehler passieren.