Wentorf. In Wentorf ist Daniela Snijders vielen bekannt – etwa vom Einkauf oder Theaterbesuch her. Was ihr bei ihrem neuen Ehrenamt hilft.
Ein Jahr war die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten in Wentorf vakant. Nun konnte sie zum Beginn dieses Monats mit einem bekannten Gesicht wiederbesetzt werden: Daniela Snijders ist zukünftig die Frau, die sich um das Thema Gleichstellung in der Gemeinde ehrenamtlich kümmert. Vielen Wentorfern ist die 43-Jährige bekannt. Entweder vom Einkauf – Snijders war sieben Jahre lang Inhaberin des gleichnamigen Edeka-Marktes am Kreisel. Oder von der Bühne – sie gehört der Laienspielgruppe Wentorfer Bühne an und schlüpft regelmäßig in verschiedene Rollen. Seit einiger Zeit ist sie hier auch als Regisseurin aktiv.
Für ihr neues Ehrenamt profitiert sie aber vor allem von ihrer Führungserfahrung als Chefin von 50 Mitarbeitern – darunter viele weibliche Teilzeitkräfte. Im September vergangenen Jahres hat sie den Edeka-Markt „aus persönlichen Gründen“ abgegeben. Ein Teil der gewonnenen Zeit nutzt sie nun für gesellschaftliches Engagement. Daniela Snijders ist überzeugt: „Ich kann Frauen darin stärken, ihren Lebenslauf zu optimieren und glaube, dass ich in der Gemeinde genügend Kontakte habe, um aktive Hilfe leisten zu können.“
Wirtschaft muss flexibler und familienfreundlicher werden
Die Börnsenerin ist auf vier Jahre gewählt. Als Gleichstellungsbeauftragte ist es unter anderem ihre Aufgabe, sich mit der Gleichstellung von Frauen in allen Lebenslagen zu befassen und sich für Chancengleichheit von Männern und Frauen im Beruf einzusetzen. Weiterhin muss sie darauf acht geben, dass Verwaltung und Politik bei ihren Entscheidungen Gleichstellungsgesichtspunkte einhalten.
„Das Thema ist mir wichtig und ich traue mir das zu“, sagt die gebürtige Rügenerin, die mit 16 Jahren zur Ausbildung in dem Edeka-Markt nach Wentorf kam, den sie später übernehmen durfte. In den vergangenen Wochen hat sie sich schon intensiv in ihr neues Aufgabengebiet eingearbeitet und steht in Kontakt zu anderen Gleichstellungsbeauftragten in der Region. Ehrenamtliche Arbeit ist der Kauffrau nicht fremd, schließlich engagiert sie sich bereits seit Längerem im Beirat der Wirtschaftsinitiative Wentorf (WIW), deren Vorsitzender Ehemann Wolfgang Snijders ist. Viele Themen aus der WIW tangieren auch das Thema Gleichstellung: „Die Wirtschaft braucht Arbeitskräfte“, weiß Daniela Snijders und sieht Potenzial bei den Frauen. Damit aber noch mehr Frauen beruflich aktiv werden, müsse die Wirtschaft flexibler und Arbeitszeiten familienfreundlicher werden.
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Die vorherige Gleichstellungsbeauftragte Regina Hildebrandt hatte das Ehrenamt 18 Jahre inne. Sie hatte sich bei ihrem Abschied dafür ausgesprochen, aus dem Ehrenamt ein Hauptamt zu machen, da das Aufgabenfeld sehr groß und umfangreich ist. Dieser Forderung war die Politik nicht gefolgt.