Schwarzenbek/Reinbek. Staugefahr pünktlich zu den Sommerferien, weil Bauarbeiter anrücken. Was Autofahrer auf der A1 und der A24 erwartet.

Pünktlich vor Beginn der Ferien in Schleswig-Holstein und Hamburg beginnen am Montag, 10. Juli, nun Arbeiten auf der Berlin-Autobahn A24 zwischen Reinbek und Talkau. Die Dehnungsfugen in der Fahrbahndecke müssten kontrolliert und erneuert werden, teilt die Autobahn GmbH des Bundes mit.

Die anstehenden Sanierungsarbeiten sollen bis 7. August dauern. Grund für den langen Zeitraum: Gearbeitet werden soll jeweils in den Abend- und Nachtstunden, um größere Staus in der Ferienzeit zu vermeiden. Dafür werde der Verkehr dann jeweils einspurig vorbeigeführt, heißt es seitens der Autobahn GmbH.

Bauarbeiten auf der A24 sollen bis zum 7. August dauern

Wer die vergangenen Monate Richtung Süden unterwegs war, durfte zumindest in Niedersachsen erleben, dass es mancherorts vorangeht. Wo in den vergangenen Jahren lange Baustellen zu teils chaotischen Zuständen auf der Autobahn 7 geführt hatten, rollt der Verkehr wieder.

Ebenso Richtung Rügen und Usedom: Das abgesackte Autobahnteilstück der A20 bei Tribsees ist nach Jahren wieder hergestellt, ist rechtzeitig zu den Sommerferien wieder befahrbar.

Asphaltierungsarbeiten auf der A1 von August bis Mitte September

Mit erheblichen Verkehrsproblemen rechnet der ADAC in Norddeutschland auf den Autobahnen Richtung Nord- und Ostsee. Kommen zum Urlaubsverkehr an den Wochenenden bei gutem Wetter auch noch Scharen von Tagesausflügler, die an die Strände wollen, drohen Megastaus.

Die Lage wird noch dadurch verschärft, dass die Autobahn GmbH von August bis Mitte September Fahrbahnarbeiten auf der Hansalinie zwischen dem Kreuz Hamburg-Ost und Billstedt ankündigt. Begründung für Teilsperrungen der A1 in den Sommerferien: Dort müsse kurzfristig die Asphaltdecke erneuter werden.

Angesichts von fast 1400 Baustellen auf Deutschen Autobahnen sagt der ADAC einen heißen staureichen Feriensommer 2023 voraus
Angesichts von fast 1400 Baustellen auf Deutschen Autobahnen sagt der ADAC einen heißen staureichen Feriensommer 2023 voraus © BGZ | ADAC

Autobahn GmbH plant Nachtarbeit auf der A24, um Staus zu vermeiden

Für die A24 plant die Autobahn GmbH des Bundes folgendes Vorgehen. Über die kommenden vier Wochen sollen östlich von Hamburg die Arbeiten allein abends und nachts bewältigt werden. Teilsperrungen sind jeweils nur für kürzere Abschnitte der Autobahn geplant, um Beeinträchtigungen im Urlaubsverkehr möglichst gering zu halten, erläutert Pressesprecher Torben Wiencke.

Alle paar Jahre müssten die Dehnungsfugen im Autobahnbelag betrachtet und wo nötig ersetzt werden, zudem stehen kleinere Fahrbahnreparaturen an. „Die Arbeiten an den Fugen können nur im Sommerhalbjahr erfolgen“, antwortet Wiencke auf Zweifel, dass derartige Aufgaben ausgerechnet in den großen Ferien erledigt werden müssen.

Dehnungsfugen müssen regelmäßig kontrolliert und erneuert werden

Fragen wie die, ob sich der Unterhaltungsbedarf nicht reduzieren lasse, indem alle Autobahnen mit durchgehenden Asphaltdecke versehen werden, lassen den Pressesprecher schmunzeln. „Es ist ein Irrglaube, dass nur Fahrbahndecken aus Beton mit Dehnungsfugen versehen sind, dort fallen sie allerdings deutlicher ins Auge.“

Von Montag, 10 Juli bis 25. Juli, ist die Fahrbahn Richtung Hamburg an der Reihe. Jeweils zwischen 19 Uhr abends und 5 Uhr früh werden zwischen den Anschlussstellen Talkau und Reinbek Fahrbahnabschnitte halbseitig gesperrt, um die Arbeiten zu erledigen. Dabei wird jeweils nur eine Fahrbahn je Richtung gesperrt.

Je Richtung soll eine breite Fahrspur frei bleiben

„Für den Verkehr bleibt jeweils ein Fahrstreifen zur Verfügung“, so Wiencke. Die Mindestbreite soll vier Meter betragen, Behinderungen für den Lastverkehr damit gering gehalten werden.

Der Abriss alter Brücken und der Ersatz durch Neubauten machen immer häufiger die Sperrung von Autobahnen notwendig. Die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland, ob Schiene oder Straße, ist in Teilen so marode, dass rasch gehandelt werden muss, um zu vermeiden, dass ganze Streckenabschnitte wegen Baufälligkeit gesperrt werden müssen.
Der Abriss alter Brücken und der Ersatz durch Neubauten machen immer häufiger die Sperrung von Autobahnen notwendig. Die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland, ob Schiene oder Straße, ist in Teilen so marode, dass rasch gehandelt werden muss, um zu vermeiden, dass ganze Streckenabschnitte wegen Baufälligkeit gesperrt werden müssen. © NEWS & ART | Carsten Neff

In Gegenrichtung beginnen die Arbeiten mit einem Tag Verzug. „Am Dienstag, 25. Juli, wird die A1 bei Reinfeld voll gesperrt, dann wird die A24 als Ausweichstrecke benötigt.. Für den Ersatz einer abgerissenen Brücke werden dann Stahlträger eingebaut“, erläutert Wiencke.

Autobahn 1 wird am 25. Juli für Brückenarbeiten bei Reinfeld gesperrt

Die Fortsetzung der Arbeiten auf der A24 bringt mehr als nur einen Richtungswechsel. Die nächtlichen Arbeiten auf der Strecke zwischen Talkau und Reinbek beginnen jeweils erst um 21 Uhr, sollen dafür erst gegen 7 Uhr morgens enden. Wiencke: „Die Zeiten sind dem jeweiligen Verkehrsaufkommen angepasst, dieses unterscheidet sich je nach Fahrtrichtung.“

Läuft alles wie geplant, sollen letzte nächtliche Sperrungen auf der A24 in dem Teilabschnitt am 8. August aufgehoben sein. Zweieinhalb Wochen vor Ferienende in Hamburg und drei Wochen, bevor die jungen Schleswig-Holsteiner wieder in ihre Schulen zurückkehren müssen: Wer spät aus den Ferien heimkehrt, soll dann zumindest auf diesem Autobahnabschnitt wieder freie Fahrt haben.