Schwarzenbek. Bereits seit sieben Jahren sind die Darts-Sportler erfolgreich im Liga-Betrieb. Also warum nicht auch Jugendlichen den Sport anbieten?
Pünktlich zum Start ins neue Jahr hat die Darts-Community einen neuen Weltmeister: Im Finale im Alexander Palace in London, oder auch „Ally Pally“, wie ihn die Dartspieler liebevoll nennen, setzte sich Michael Smith gegen Michael van Gerwen durch und holte den Titel damit nach England. Das Spiel mit den spitzen Pfeilen erfreut sich auch in Deutschland einer wachsenden Beliebtheit. Bis zu drei Millionen Zuschauer verfolgten die Weltmeisterschaft in der britischen Hauptstadt im Fernsehen. Auch in Schwarzenbek boomt der Sport mit den spitzen Pfeilen, wie Thomas Schmidt von der Darts-Abteilung des TSV bestätigt. Deshalb wollen die Sportler von dem Hype profitieren und eine Jugendgruppe einrichten.
Darts boomt: Einzelhandel verzeichnet eine wachsende Nachfrage nach Artikeln
Auch nach dem Ausscheiden des Deutschen Gabriel Clemens war das Interesse am Finale der Darts-WM in Deutschland groß. Bei den 14- bis 49-Jährigen gewann der Sender Sport 1 laut dem Branchendienst „meedia“ sogar die Prime Time vor dem Klassiker „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch. Auch der Einzelhandel freut sich über eine wachsende Nachfrage nach Dartscheiben und Pfeilen. Bei Onlinehändlern wie Otto und Galaxus hat das Geschäft rund um die Scheibe zuletzt deutlich zugelegt.
„Im vierten Quartal 2022 gab es bei Dartsprodukten ein Absatzplus von 220 Prozent gegenüber dem dritten Quartal“, heißt es in der Hamburger Deutschlandzentrale von Galaxus. Onlinehändler Otto, der auf seiner Plattform – vom Dartsautomaten bis zu Pfeilspitzen – gut 600 unterschiedliche Dartsprodukte anbietet, registriert die größte Nachfrage jeweils in den Wochen kurz vor, während und nach der WM. „Im vergangenen Jahr waren der Januar und der Dezember die verkaufsstärksten Monate für Dartsscheiben auf der Otto-Plattform“, sagt eine Unternehmenssprecherin. Im Dezember 2022 seien 47 Prozent mehr Scheiben verkauft worden als im Vormonat.
2015 gab es erste Schnupperkurse für Darts beim TSV Schwarzenbek
In Schwarzenbek hat das Darts-Fieber bereits vor sieben Jahren Einzug gehalten. Im Jahr 2015 lud eine kleine Gruppe von Begeisterten zum Schnuppertraining in den so genannten Regieraum im oberen Stockwerk der Sporthalle Buschkoppel ein. Der Andrang mit knapp zwei Dutzend Sportlern hat die Erwartungen weit übertroffen. Bereits nach wenigen Wochen war klar, dass die Sportler eine eigene Abteilung gründen. Diese ging 2016 an den Start.
- Neue Sportangebote, aber freie Hallenzeiten sind rar
- Jede Menge Blödsinn in einer tollen Gemeinschaft
- Büchen: So schön wir die neue Halle nach dem Feuer
Die Sportler zogen dann schnell vom Regieraum in den größeren Multifunktionsraum an der Buschkoppel um. „Das ist nicht optimal. Seit Jahren sucht die Abteilung einen größeren Raum, in dem sie auch ihre Scheiben stehen lassen kann. Das ist bislang nicht geglückt, weil es natürlich auch um die Kosten geht“, erläutert TSV-Geschäftsführer Florian Leibold.
Abteilung hat 36 Mitglieder und zwei erfolgreiche Mannschaften
Aktuell hat die Abteilung 36 Mitglieder aus verschiedenen Altersstufen. „Wir konnten mit unseren zwei Mannschaften bereits Erfolge in der Landesliga und der Verbandsliga feiern“, freut sich Trainer Thomas Schmidt. Jetzt wollen die Darts-Sportler eine Jugendgruppe gründen. Mädchen und Jungen ab zwölf Jahren können dort trainieren und möglicherweise auch einen Grundstein für spätere sportliche Erfolge legen.
Es gibt drei Schnuppertage, mit denen die Darts-Sportler die Resonanz auf ihr neues Angebot ausloten wollen. Trainiert wird jeweils am Freitag, 13., 20. und 27. Januar, in der Sporthalle Buschkoppel 1. Das Training startet jeweils um 16 Uhr. Die Ausrüstung stellt der TSV. Außer einer ruhigen Hand ist vorerst nichts weiter erforderlich. Weitere Informationen und Anmeldung per E-Mail unter der Adresse darts@tsv-schwarzenbek.de. „Wir sind gespannt auf die Resonanz. Vielleicht ist ja auch jemand dabei, der den TSV irgendwann in den Ally Pally nach London bringt. Aber der Spaß am Spiel steht erst einmal im Vordergrund“, sagt Thomas Schmidt schmunzelnd.