Büchen. Vor zwei Jahren zerstörten Flammen die Halle. Eigentlich sollte der Wiederaufbau längst abgeschlossen sein. Was jetzt noch fehlt.

Das Jahr 2020 endete in Büchen mit einem Schockereignis: In der Nacht vom 18. zum 19. Dezember zerstörte ein Großfeuer die große Sporthalle am Schulzentrum Meterhoch schlugen die Flammen in den Nachthimmel. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren bei Brandbekämpfung im Einsatz, auch aus Lauenburg. Bürgermeister Uwe Möller hatte noch in der Brandnacht angekündigt: „Die Halle wird wieder aufgebaut.“

Doch es blieb nicht beim Wiederaufbau. Nur wenige Wochen nach dem Großfeuer hatte sich der Schulverband Büchen entschieden: Wenn die Halle schon angefasst wird, wird eine komplette energetische Sanierung geplant. So ist eine neue Lüftungsanlage geplant, die aus der Abluft ansonsten nutzlos entweichende Wärme rückgewinnen kann. Für Heizung und Warmwasser sorgen künftig Wärmepumpe plus Gasbrennwertherme. Um den Energiebedarf zu reduzieren, erhält die Halle eine Fußbodenheizung.

In der Nacht zum 19. Dezember 2020 wurde die große Sporthalle in Büchen ein Opfer der Flammen.  
In der Nacht zum 19. Dezember 2020 wurde die große Sporthalle in Büchen ein Opfer der Flammen.   © Leimig Christoph | leimig

Erst Gutachter und Baubehörde, dann die Planer

Zwei Jahre später sind der Wiederaufbau und die Modernisierung fast abgeschlossen. Eigentlich war die Übergabe der Halle schon für den Sommer dieses Jahres geplant, aber einige Arbeiten erwiesen sich als aufwendiger als ursprünglich gedacht. Zunächst mussten die Gutachter ihr Urteil abgeben, um die Schadenshöhe festzulegen. Unerlässlich dafür, dass die Versicherung zahlt. Dann begann das Genehmigungsverfahren bis schließlich die Baugenehmigung erteilt wurde. Aber auch danach konnte noch nicht mit dem Wiederaufbau begonnen werden. „Die Reinigungs- und Abbrucharbeiten haben die ersten Monate in Anspruch genommen. Die Halle wurde quasi in den Rohbauzustand zurückversetzt“, berichtet Gemeindesprecherin Christina Kriegs.

Viele der Sanierungsarbeiten gingen zügig voran, einige verliefen eher schleppend. Doch in der Gemeindeverwaltung versuchte man den Zeitablauf zu straffen. „Geplant wurde parallel zur laufenden Bauausführung. Ausschreibungen und Angebotsabstimmungen mit der Versicherung kosteten dennoch viel Zeit und verzögerten den Bauablauf zum Teil erheblich, ebenso wie Personalausfälle bei den ausführenden Firmen“, so die Sprecherin.

Auch die neuen behördlichen Auflagen, etwa zu Brandschutz, Lüftungstechnik, Statik oder Barrierefreiheit mussten Eingang in die Planung finden und erwiesen sich als, wenn auch notwendige, Zeitfresser. Und schließlich entschieden sich die Planer, auch das Foyer der Halle komplett neu zu entwerfen.

Hürdenlauf auf der Zielgeraden – Übergabe Ende Februar geplant

Wenn man jetzt einen Blick hinein wirft, könnte man meinen, die Übergabe der Sporthalle steht unmittelbar bevor. Doch das täuscht. Passend wäre dieses Bild: Die Arbeiten befinden sich auf der Zielgeraden, ein paar Hürden müssen aber noch genommen werden. Zwei Tage vor Weihnachten war der Boden fertig, einschließlich der Linien auf den Spielfeldern. Auch die neue Prallwand ist bereits montiert. „Das hat leider alles länger gedauert als geplant. Dadurch können auch andere Gewerke erst später beginnen“, sagt Christina Kriegs. Das betrifft unter anderem die Montage der Trennvorhänge und der eingebauten Sportgeräte.

Als nächste Arbeit steht die Montage der Heiztechnik an, allerdings ist hier noch eine Weile Improvisation angesagt. Die neue Lüftung und die Fußbodenheizung bringen bereits Wärme in die Halle, nun mit Wärmerückgewinnung. Der alte Gaskessel dient derzeit noch als Wärmeerzeuger und wurde provisorisch angeschlossen, bis die neue Wärmepumpenanlage in Betrieb gehen kann. Mit dem Heizungstausch soll es in den Osterferien weitergehen.

Auf einen genauen Übergabetermin der neuen Sporthalle will sich niemand aus der Gemeindeverwaltung festlegen lassen, zumal auch die noch folgenden Gewerke allesamt mit Personalproblemen zu kämpfen haben. „Wir möchten uns bei den Schulen und den Sportvereinen für das Verständnis bedanken. Nach heutigem Stand gehen wir davon aus, dass wir die Halle Ende Februar dieses Jahres übergeben können“, stellt die Sprecherin in Aussicht.