Ratzeburg. CDU-Nachwuchsorganisation will bei der Kreistagswahl 2023 drei Kandidaten unter den Top 15 der Mutterpartei platzieren. Die Gründe.

Zur Kommunalwahl am Sonntag, 14. Mai 2023, bringt sich die Junge Union (JU) in Stellung: Die Jugendorganisation der CDU beansprucht drei Spitzenplätze auf der Liste der Mutterpartei für die Kreistagswahl im Kreis Herzogtum Lauenburg.

Sei es der Partybus, die deutlich verbesserte Sportförderung oder ein generationengerechter Haushalt: Die Kreistagsabgeordneten der Jungen Union haben sich in den vergangenen Jahren in der CDU-Fraktion verdient gemacht. Hieran wollen die jungen Christdemokraten anschließen und haben für die Kommunalwahl 2023 einstimmig drei Spitzenkandidaten nominiert. Das Trio soll der JU-Kreisvorsitzende Florian Slopianka anführen, der nach Wunsch der Jugendorganisation einen der ersten fünf Listenplätzen erhalten soll. Janina Slopianka und Henning Lüneburg sind die beiden weiteren Spitzenkandidaten und sollen auf der Liste unter die ersten 15.

Kommunalwahl: JU-Chef kam erst als Nachrücker in den Kreistag

Vor der Kommunalwahl 2018 hatte die Junge Union schon einmal aussichtsreiche Listenplätze für ihre Kandidaten gefordert: Damals wurden nur der JU-Vorsitzende und Lüneburg unter die Top 12 gewählt. Während Lüneburg seinen Wahlkreis direkt gewann, landete Florian Slopianka, der damals im Wahlkreis 3 (Geesthacht) antrat, hinter dem SPD-Kandidaten auf Platz 2. Mit Listenplatz 11 dauerte es jedoch noch einige Zeit, bis er dann auch in den Kreistag nachrücken konnte. „Gezofft“ hatte sich die Nachwuchsorganisation damals auch über die Ausrichtung der Mutterpartei: Die Junge Union forderte eine deutlich konservativere.

In den Wahlkämpfen wird das Engagement der JU-Mitglieder an Ständen und beim Kleben von Plakaten von der Mutterpartei gern gesehen, doch die Jungen wollen auch inhaltlich mitreden. Merle-Marie Matthießen, stellvertretende JU-Kreisvorsitzende, erklärt: „Mit Florian, Janina und Henning haben wir drei starke Köpfe, die inhaltlich durch gute Arbeit überzeugen, keine Debatte scheuen und sich in den letzten Jahren sehr aktiv in der CDU und JU eingebracht haben. Bei der Kommunalwahl brauchen wir genau diese Aktivität und Wertschätzung gegenüber der Jungen Union. Daher sollte ein JU’ler unter je fünf Listenplätzen durchaus realistisch sein.“

Kandidatenkür in Schwarzenbek und Wentorf steht noch aus

Florian Slopianka aus Wentorf bei Hamburg arbeitet seit 2018 in der Kreistagsfraktion mit und ist seit 2021 auch Kreistagsabgeordneter. Der 25 Jahre alte Firmenkundenberater ist derzeit Mitglied im Ausschuss für Regionalentwicklung und Mobilität, im Sozial-, Bildungs- und Kulturausschuss sowie Aufsichtsratsmitglied der AWSH. Er möchte in seinem Wohnort Wentorf für die Kreistagswahl antreten. Henning Lüneburg ist seit 2015 Kreistagsabgeordneter und wurde bereits im Wahlkreis 11 (Lauenburg/Lütau/Büchen) für die Kreistagswahl nominiert. Der 30-Jährige studiert dual bei der Landespolizei und ist Mitglied im Sozial-, Bildungs- und Kulturausschuss sowie Verwaltungsratsmitglied beim Berufsbildungszentrum Mölln. Neu im Team ist Janina Slopianka. Die 22 Jahre alte Bankkauffrau wird in Geesthacht für den Kreistag antreten und ist bereits bürgerliches Mitglied im Jugendhilfeausschuss.

Zunächst muss die Mutterpartei jedoch auf einem Kreisparteitag am 3. Februar ihre Liste für die Kreistagswahl in Mölln (Quellenhof) beschließen. Vor fünf Jahren wurde sie von Kreispräsident Meinhard Füllner angeführt, der mit mittlerweile 80 Jahren nicht noch einmal antreten will. Ob die drei JU-Kandidaten vordere Listenplätze erhalten, muss sich dann zeigen: Ihre Direktkandidaten hat die CDU in den Ortsverbänden bereits gekürt – bis auf Wentorf und Schwarzenbek, die erst im Januar tagen. Am 31. März 2023 soll dann auf einem weiteren Kreisparteitag in Schwarzenbek (Schröders Hotel) das Wahlprogramm diskutiert und beschlossen werden.