Schwarzenbek. Grund- und Gemeinschaftsschule in Schwarzenbek bekommt sechs neue Klassenzimmer für 1,26 Millionen Euro.
Die beiden Grundschulen der Stadt werden neu gebaut. Diesen Grundsatzbeschluss hatten die Politiker bereits im Sommer getroffen. Doch bevor es so weit ist, erhält die Grund- und Gemeinschaftsschule noch sechs weitere Klassenzimmer in Modulbauweise, um den Raummangel zu lindern.
„Ja, gut so“ - die Anspannung fiel von Bettina Kossek, Schulleiterin der Grund- und Gemeinschaftsschule Schwarzenbek ab, als der Sozial- und Kulturausschuss am 21. November einstimmig den Kauf der Raummodule für 1,26 Millionen Euro befürwortete. Am Donnerstagabend schlossen sich die Mitglieder des Bauausschusses dem Votum an. Zum Beginn des Schuljahrs 2024 sollen die sechs Klassenzimmer auf einer Fläche zwischen Gemeinschaftsschule und Blockheizkraftwerk (BHKW) errichtet werden.
Grund- und Gemeinschaftsschule: Schwarzenbek kauft Modulklassenräume
„Seit dem Schuljahr 2020 erfreut sich die Grundschule an der Breslauer Straße über steigende Schülerzahlen. Die Schule hat in den vergangenen Jahren viel Arbeit in die Attraktivitätssteigerung ihrer Schule gesteckt und wurde hierbei durch das Förderprogramm PerspektivSchule unterstützt“, sagt Kathrin Kipke, Fachbereichsleiterin für Bildung, Sport und Kultur in der Schwarzenbeker Stadtverwaltung.
Aktuell läuft die Grundschule in zwei Jahrgängen dreizügig und in zwei Jahrgängen vierzügig. Zusätzlich wurden zwei DAZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) eingerichtet. Somit wird derzeit in 16 Klassen parallel unterrichtet. Die Anzahl der regulären Klassenräume beläuft sich auf 15 Räume sowie einen Mehrzweckraum.
Schulentwicklungsplan geht von steigenden Schülerzahlen aus
Um die zum Schuljahresbeginn 2022/23 benötigten 16 Klassenräume anbieten zu können, wurde ein Büroraum des benachbarten Jugendzentrums in einen Klassenraum umgewandelt. Auf der Grundlage der aktuellen Schulentwicklungsplanung geht Kipke von einer gleich bleibenden Zahl von etwa 100 schulpflichtigen Kindern pro Schuljahr und damit eher von einer Vierzügigkeit in den nächsten Schuljahren aus. Damit ist schon jetzt klar, dass die 16 Klassenräume im kommenden Schuljahr nicht ausreichen werden, ein weiterer benötigt wird.
Langfristig geht der Schulentwicklungsplan von einer Fünfzügigkeit an beiden Grundschulen aus. Daher hat die Stadtverordnetenversammlung im Sommer auch beschlossen, beide Schulen neu zu bauen – im laufenden Betrieb. Der Plan sieht vor, auf Sport- und Freiflächen der Schulen neue Gebäude zu errichten und nach dem Umzug der Schüler die Altgebäude größtenteils abzureißen. Auf den so gewonnenen Flächen sollen dann Sportplätze und Freiflächen entstehen. Die Stadt geht von Baukosten von etwa 50 Millionen Euro aus. Als erste Schule soll der Grundschulteil der Gemeinschaftsschule an der Breslauer Straße neu gebaut, die Schule Nordost soll in der Zwischenzeit weiter ertüchtigt, dann ebenfalls neu gebaut werden.
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Raummodule stehen auch für Gemeinschaftsschule zur Verfügung
Um die Zeit bis zur Fertigstellung zu überbrücken, sollen die Raummodule an der Gemeinschaftsschule aufgebaut werden. Eine weitere Überlegung, Container auf dem Lehrerparkplatz direkt an der Grundschule aufzustellen, haben die Politiker verworfen. Auch dort wären sechs Klassenräume möglich, die knapp 1,5 Millionen Euro Miete für fünf Jahre kosten würden. Alternativ wäre ein Kauf für 1,18 Millionen möglich, doch die Module müssten beim Neubau der Schule eventuell versetzt werden.
Deshalb entschieden sich beide Ausschüsse den Standort neben dem BHKW. Die Miete der Module würde für fünf Jahre 1,56 Millionen Euro betragen, der Kaufpreis 1,26 Millionen Euro. Doch nicht nur wegen des Preises entschieden sich die Politiker für den Kauf der Module: Die sollen längerfristig genutzt werden, denn auch an der Gemeinschaftsschule fehlen Räume.
Der Schulentwicklungsplan prognostiziert für die weiterführende Schule an der Berliner Straße 12 einen Anstieg der Schülerzahlen. Bis zum Schuljahr 2027/2028 wird der Bedarf an Klassenräumen von aktuell 25 auf bis zu 31 steigen. Bereits jetzt sind zwei Klassen in der ehemaligen Realschule untergebracht, die zum kommunalen Dienstleistungszentrum mit Bürgerservice, Bücherei und Volkshochschule umgebaut werden soll.
Mit dem Beginn der Bautätigkeiten müssten die beiden Klassen zurück in das Gemeinschaftsschulgebäude ziehen. Doch an der Gemeinschaftsschule fehlen nicht nur Klassenräume: Wegen der gestiegenen Zahl von Lehrkräften, Schulbegleitern und Schulsozialarbeitern fehlen dort auch Besprechungszimmer, Büro- und Sozialräume.