Schwarzenbek. 100 Mitarbeiter müssen im Ernstfall alarmiert werden. Das kostet vermutlich 550.000 Euro. Weiterer Brandschutz ist in Planung.

Das Rathaus am Ritter-Wulf-Platz kommt in die Jahre. Kein Wunder: Der triste Zweckbau mit den blau unterlegten Fensterelementen (von Spöttern bei der Einweihung im Sommer 1983 als „Blaue Moschee“ tituliert) ist fast 40 Jahre alt. Umfangreiche Sanierungen am Dach und der Fluchttreppe vom Festsaal aus waren bereits erforderlich und haben mehrere Millionen Euro verschlungen. Nach der im Bau befindlichen Fluchttreppe (Kostenpunkt mindestens 600.000 Euro), kommt nun der nächste „dicke Brocken“ mit der Brandschutzsanierung im Innenraum des Verwaltungsgebäudes.

Neue Elektronik für den Brandschutz im Rathaus kostst etwa 550.000 Euro

Bei einem Ernstfall müssen die rund 100 Verwaltungsmitarbeiter, die in dem betagten Gebäude arbeiten, alarmiert werden. Dafür ist ein Alarmierungssystem erforderlich, wie eine Begehung im Jahr 2018 ergeben hat. Hendrik Löden von der auf Elektrotechnik spezialisierten Ingenieurgemeinschaft Westfal aus Dollern (Niedersachsen) präsentierte den Politikern im Bauausschuss jetzt ein Konzept, wie der Brandschutz mit Sirenen im Rathaus sichergestellt werden kann. Allein für die Elektronik werden 550.000 Euro fällig. „Wir können die Leitungen von den Fluren aus legen und müssen dann Bohrungen zu den Büros vornehmen, um die Sirenen zu installieren. Das kann im laufenden Verwaltungsbetrieb mit sehr geringen Störungen im Arbeitsablauf erfolgen“, versprach Löden.

Sirenen sollen in allen Stockwerken des Verwaltungsgebäudes installiert werden

„Die Sirenen können nur alarmieren. Es wäre gut, wenn es auch Lautsprecherdurchsagen geben würde“, forderte Roman Larisch (CDU) ein. Auch diese Variante hatte das Ingenieurbüro durchgerechnet. Die Mehrkosten lägen bei knapp 170.000 Euro. „Die Kosten für die Durchsage können wir uns sparen, wenn wir die Mindestanforderungen an den Brandschutz erfüllen wollen“, betonte Bauamtsleiter Ralf Hinzmann. „Alles was über die Sirenen hinaus geht, ist Luxus“, ergänzte Hans-Jürgen Stribrny (CDU), Vorsitzender des Bauausschusses.

Das Konzept soll nach den Vorschlägen des Planungsbüros mit Sirenen in allen Stockwerken des Rathauses in mehreren Bauabschnitten in den kommenden beiden Jahren umgesetzt werden. Das Konzept beinhaltet auch eine neue Beschilderung der Fluchtwege und ein Batteriesystem für Stromausfälle, mit denen eine Notbeleuchtung für mindestens drei Stunden in Betrieb gehalten werden kann.

Allerdings ist es damit nicht getan. Es werden auch neue Brandschutzdeckenelemente in den Fluren eingezogen sowie die Brandschutztüren erneuert. Die Kosten hierfür stehen noch nicht fest.