Schwarzenbek. Derzeit wird an dem 39 Jahre alten Gebäude eine Fluchttreppe gebaut. Warum der Bau des Rettungswegs noch lange dauern wird.
Die neue Fluchttreppe für die oberen Stockwerke des Rathauses wächst in die Höhe, bis zur Fertigstellung des zweiten Rettungsweges geht aber noch einige Zeit ins Land: „Erst wenn die Treppe steht, werden die Mauerdurchbrüche in die oberen beiden Stockwerke vorgenommen. Außerdem müssen im Inneren des Hauses noch Wände versetzt werden“, sagt Bürgermeister Norbert Lütjens.
Es bleibe aber, trotz anderslautender Gerüchte, die bei der Einwohnerversammlung vor einer Woche von Zuhörern geäußert wurden, und trotz der Verzögerungen durch Materialknappheit bei den angepeilten Kosten, so der Verwaltungschef. Schwarzenbeks ehemaliger Wehrführer Thorsten Bettin hatte in den Raum gestellt, dass die Feuertreppe eine Million Euro kosten könnte. „Davon sind wir weit entfernt. Wir sind ursprünglich von 470.000 Euro ausgegangen. Angesichts der drastischen Preissteigerungen liegen wir jetzt bei 600.000 Euro“, so Lütjens.
Rathaus Schwarzenbek: Zweiter Rettungsweg war notwendig
Die Fluchttreppe ist ein weiterer Baustein, um das 39 Jahre alte Rathaus fit für die Zukunft zu machen. Als das Rathaus im August 1983 eingeweiht wurde, war kein zweiter baulicher Rettungsweg vorhanden. Erst als vor zwei Jahren das Brandschutzkonzept erneuert wurde, fiel das Manko auf. Allerdings bleibt es Flickwerk. Deshalb hatte der Sozialdemokrat Heinz-Werner Rose bereits vor knapp zehn Jahren angesichts teurer Reparaturen im Dachbereich die Frage aufgeworfen, ob ein Neubau nicht die bessere Alternative wäre.
Fakt ist: Das Verwaltungsgebäude ist mittlerweile ein schwerer Sanierungsfall, an dem immer wieder nachgebessert werden muss. Zudem steht auch seit Langem fest, dass das Gebäude längst nicht mehr mit einer stark gewachsenen Verwaltung von gut Hundert Mitarbeitern ausreicht.
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In die Sanierung sind schon viele Euros geflossen
Ein besonders „dicker Brocken“ war die besagte Sanierung des Flachdachs, nachdem es unter anderem in den Festsaal hereingeregnet hatte. In den Jahren nach 2013 wurden in mehreren Bauabschnitten knapp 770.000 Euro für die Erneuerung fällig. Dann musste 2018 die marode Betonkonstruktion der Fluchttreppe aus dem Festsaal erneuert werden. Dafür wurden weitere 225.000 Euro fällig.
2020 wurde die Bücherei saniert. Kostenpunkt: 350.000 Euro. Ein weiterer Umbau war dann am Festsaal notwendig, weil bei einer Begehung herauskam, dass die Fluchttür zur Rettungstreppe auf den Ritter-Wulf-Platz zu schmal war. Die gesamte Fensterfront wurde in diesem Bereich für einen hohen fünfstelligen Betrag getauscht, der Festsaal war monatelang nicht nutzbar.