Ahrensburg. Kunden können ab Anfang 2023 nur noch per Karte oder Smartphone zahlen. Das soll Zeit sparen und Abläufe optimieren.
Die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) baut die sieben Stormarner Recyclinghöfe in Ahrensburg, Bad Oldesloe, Bargteheide, Glinde, Reinbek, Stapelfeld und Trittau in den nächsten Wochen um. Die Zufahrten bekommen Schranken und Automaten für Kartenzahlung. Jeder Kunde zieht bei der Einfahrt eine Servicekarte, auf der die Mitarbeiter Anlieferungen und Preise digital speichern. Bei der Ausfahrt muss der Betrag per EC- oder Kreditkarte oder Smartphone überwiesen werden. Bargeldzahlung ist dann nicht mehr möglich.
Starttermin ist nach dem Jahreswechsel am 2. Januar. „Die Warte- und Durchlaufzeiten werden sich für die Kundinnen und Kunden verkürzen“, sagt AWSH-Sprecher Torben Müller. „Der Wegfall der Barkasse wird den Bezahlvorgang erleichtern und beschleunigen.“ Das Unternehmen reagiere mit den Veränderungen sowohl auf den immer stärker spürbaren Fachkräftemangel als auch auf die weiter steigende Serviceerwartung der Kunden. Die Digitalisierung helfe, die gesamten Abläufe auf den Recyclinghöfen zu verbessern.
Stormarner Recyclinghöfe für Umbau mehrere Tage geschlossen
Am Firmensitz im Gewerbegebiet Lanken in Elmenhorst (bei Schwarzenbek) hat die AWSH den Umbau des Recyclinghofs bereits erledigt. Auch die fünf weiteren Standorte im Nachbarkreis Herzogtum Lauenburg – darunter der Reinbeker Nachbarort Wentorf – werden umgerüstet. Voraussichtlich bis Mitte November werden sukzessive Fundamente installiert und elektrische Leitungen verlegt. „Parallel werden die Ein- und Ausfahrtssysteme sowie die Kassenautomaten installiert, anschließend folgt ein Testbetrieb“, sagt Torben Müller.
Die jeweiligen Standorte bleiben während der Bauarbeiten einige Tage geschlossen. In dieser Woche sind Stapelfeld und Wentorf an der Reihe, die bis einschließlich Sonnabend, 29. Oktober, keine Lieferungen annehmen. Reinfeld bleibt von Donnerstag, 27. Oktober, um 13 Uhr bis Sonnabend wegen Asphaltierungsarbeiten geschlossen. Ahrensburg und Bad Oldesloe folgen in der kommenden Woche von Montag, 31. Oktober, bis einschließlich Sonnabend, 5. November.
Mitarbeiter erfassen die Abfälle und Mengen auf ihrem Tablet
Die Kosten liegen laut AWSH je Hof im fünfstelligen Bereich. „Wir gehen von einer sehr kurzen Amortisationszeit aus“, sagt Müller. „Dies trägt für alle zu weiterhin günstigen Entsorgungspreisen auf den Recyclinghöfen bei.“
Für Privatkunden ändert sich am grundsätzlichen Ablauf nur wenig. Die digital beschreib- und lesbare Servicekarte, die sie bei der Einfahrt ziehen, ist so groß wie eine EC-Karte. Wie bisher sichten die Mitarbeiter die Abfälle und erfassen die einzelnen Mengen – künftig allerdings auf einem Tablet, das mit der Servicekarte verknüpft ist. Anschließend werfen die Kunden ihren Müll wie gewohnt in die jeweiligen Container.
„Wurden nur kostenfreie Abfälle angeliefert, wird die Ausfahrt vom Hof mit der Servicekarte automatisch freigeschaltet“, sagt Torben Müller. In allen anderen Fällen erfolgt die Bezahlung an einem der Kassenautomaten durch Einstecken der Servicekarte. Das System akzeptiert alle gängigen EC- und Kreditkarten sowie das elektronische Bezahlen per Smartphone. Die Kunden erhalten anschließend die Servicekarte zurück und können sich damit ebenfalls die Ausfahrt vom Hof freischalten.
Ausnahmen vom elektronischen Bezahlen sind nicht möglich
Für Gewerbekunden, die bereits jetzt eine Kundenkarte haben, ändert sich nichts. Die bisherigen Karten funktionieren auch im neuen System.
Ausnahmen vom elektronischen Bezahlen sind nicht möglich, weil dies der Dreh- und Angelpunkt der strukturellen Verbesserungen sei. Für die Beschäftigten entfalle insbesondere die aufwendige Herausgabe von Wechselgeld.
Die AWSH ist nicht die erste Entsorgungsgesellschaft in Deutschland, die den bargeldlosen Zahlungsverkehr auf Recyclinghöfen einführt. Beispielsweise akzeptiert die Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) auf ihren 17 Wertstoffhöfen nur noch Karten und Smartphones. Gleiches gilt seit Sommer auf den Remondis-Anlagen im Kreis Coesfeld (bei Münster in Nordrhein-Westfalen).
Ab November schließen die Standorte schon um 16 Uhr
Sieben Recyclinghöfe betreibt die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) im Kreis Stormarn. Die Anlieferung von monatlich bis zu zwei Kubikmetern Sperrmüll und Elektrogeräten ist kostenlos. Für andere Dinge wie Grünabfall und Bauschutt werden je nach Menge Entgelte fällig.
Die Sommer-Öffnungszeiten gelten von Anfang März bis Ende Oktober: Ahrensburg (An der Strusbek 48), Reinfeld (Weddernkoppel), Stapelfeld (Meiendorfer Amtsweg neben der Müllverbrennungsanlage) montags bis freitags 10 bis 13 und 13.45 bis 18 Uhr, in ungeraden Kalenderwochen auch sonnabends 9 bis 14 Uhr; Bad Oldesloe (Elly-Heuss-Knapp-Straße 11), Bargteheide (Lise-Meitner-Straße 11), Reinbek (Glinder Straße 30) montags bis freitags 10 bis 13 und 13.45 bis 18 Uhr, sonnabends 9 bis 14 Uhr; Trittau (Technologiepark 23) montags bis freitags 10 bis 18 Uhr, sonnabends 9 bis 14 Uhr.
In der Winterperiode vom 1. November bis Ende Februar schließen alle Anlagen montags bis freitags bereits um 16 Uhr. Im Nachbarkreis Herzogtum Lauenburg gibt es weitere sechs Recyclinghöfe.
Aktuelle Änderungen finden Kunden auf www.awsh.de und in der kostenfreien App „AWSH – Wertvolle Termine“.