Schwarzenbek. Schwarzenbeker Generation 60 plus hat bis 14. November die Wahl für neuen Seniorenbeirat. Neun Kandidaten stehen zur Wahl.

Nun soll es eine Neuauflage für den seit gut drei Jahren ruhenden Seniorenbeirat geben. In einer Vorstellungsrunde präsentierten sich jetzt die Kandidaten für die Interessenvertretung der Generation 60 plus im Festsaal des Rathauses. 35 Senioren kamen zu der Veranstaltung, um sich „hautnah“ zu informieren.

Neun Kandidaten bewerben sich für den Seniorenbeirat

Neun Schwarzenbeker bewerben sich für die Arbeit in dem Beirat, der aus sieben Mitgliedern bestehen wird. Acht Kandidaten waren gekommen, um sich vorzustellen, über ihre Beweggründe und Ziele zu erzählen. Der in der Vergangenheit wegen seiner AfD-Zugehörigkeit umstrittene Bewerber René Franke war zu diesem Vorstellungstermin verhindert und hatte sich vorab entschuldigt.

„Wir sind froh, dass sich nach so vielen Jahren wieder Schwarzenbeker bereit erklärt haben, sich dieser sicher nicht ganz einfachen Aufgabe zu stellen“, sagte Bürgervorsteher Rüdiger Jekubik. Er leitete zusammen mit der Wahlleiterin Petra Scheerer, Fachbereichsleiterin für öffentliche Sicherheit und Soziales im Rathaus, und dem Mitarbeiter des Ordnungsamtes Jesse Niemann die Vorstellungsrunde im Rathaus.

Für die Senioren soll es ein „Kummerkasten-Telefon“ geben

Rolf Limbach griff als Erster zum Mikrofon. Der 70-Jährige Musikproduzent kennt sich mit Wahlen aus, denn seit 2006 ist er regelmäßig als Wahlhelfer tätig. „Ich möchte keine großen Schritte versprechen“, sagte er. Per „Kummerkasten“-Telefon sollen die älteren Schwarzenbeker ihre Hinweise und Wünsche artikulieren können, die dann angegangen werden. Dass manchmal auch im öffentlichen Raum etwas im Argen liegt, hat er persönlich erlebt als er in einem Winter vor einigen Jahren auf einem ungestreuten Gehweg stürzte und sich verletzte.

Auch Kandidat Bernd von Beuningen kennt sich mit den Sorgen und Problemen älterer Menschen bestens aus: Der 65-Jährige studierte Sozial- und Gesundheitsmanagement, war für eine Krankenkasse als Geschäftsstellenleiter und Personalrat tätig. Er ist derzeit ehrenamtlicher Berater der Rentenversicherung Bund und ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Hamburg. Von 1996 bis 2008 war er Stadtverordneter für die SPD in Schwarzenbek. Er möchte eine Sprechstunde für Senioren einrichten, um zu hören, wo der Schuh drückt. Für den Seniorenbeirat soll es seiner Meinung nach eine Internetseite geben.

4500 Schwarzenbeker sind älter als 60 Jahre und dürfen wählen

Beate Grömling möchte auch im Alter ehrenamtlich tätig sein und etwas für Senioren tun, denn es gibt immerhin 4500 Schwarzenbeker, die älter als 60 Jahre sind. Die 74-Jährige hat bei Bremsbelaghersteller Jurid in Glinde (heute Federal-Mogul) gearbeitet.

Jan Göttsche nannte viele Themen, die Senioren derzeit bewegen: Pflegenotstand, Kurzzeitpflege und Altersarmut verbunden mit der Sorge, Miete und Strom nicht bezahlen zu können. Der 66-Jährige ehemalige Beamte will sich mit diesen Fragen befassen und zusammen mit dem Verein „Aktive Senioren“ für die älteren Schwarzenbeker tätig sein.

Ilona Badermann ist seit Februar Rentnerin. Die 64-Jährige möchte sich um die vielen kleinen Dinge kümmern, die für Senioren manchmal ein Problem sind. Was ist, wenn Busverbindungen ausfallen? Welche Möglichkeiten gibt es dann, zum Arzt oder zu anderen Terminen zu kommen?

Kandidatenwunsch: Jung und Alt sollen immer mehr zusammenarbeiten

Ulf Pielot, mit 61 Jahren der jüngste Kandidat, möchte als Mitglied des Seniorenbeirats mit jungen Leuten zusammenarbeiten. „Jung und Alt zusammen – nur so kann es laufen“, sagte er. Für die ehrenamtliche Arbeit bringt er Erfahrungen mit, denn er ist Feuerwehrmann und leitete viele Jahre die Schwarzenbeker Jugendfeuerwehr.

Karin Radny war vor drei Jahren in den Seniorenbeirat gewählt worden, der sich dann aber wegen des Streits um die AfD-Zugehörigkeit von Beiratsmitglied René Franke nicht nicht konstituierte. Die 78-Jährige ehemalige Bankkauffrau ist seit 19 Jahren Rentnerin und möchte sich im Beirat engagieren, damit die Senioren eine Stimme in der Kommunalpolitik haben.

Oliver Blöse lebt seit 25 Jahren in Schwarzenbek und ist der Übungsleiter in der Kampfsportabteilung des TSV Schwarzenbek. Der 62-Jährige geht nächstes Jahr in Rente, möchte aktiv sein und etwas für seine Altersgruppe tun.

Der Verein „Aktive Senioren“ will mit dem Seniorenbeirat zusammenarbeiten

Nach der kurzen Vorstellungsrunde kamen viele Schwarzenbeker mit den Kandidaten noch kurz ins Gespräch. „Ich hätte mir gewünscht, dass sie noch mehr über ihre Ziele gesprochen hätten“, sagte Patrick Göring, Vorsitzender des Vereins „Aktive Senioren“. Auf jeden Fall wird der Verein eng mit dem Beirat zusammenarbeiten. „Wir werden an der konstituierenden Sitzung und weiteren Zusammenkünften teilnehmen“, sagte er.

Bis zum Montag, 14. November, können die Schwarzenbeker ab 60 Jahre per Briefwahl die Zusammensetzung des Seniorenbeirates bestimmen. Die Wahlunterlagen werden ihnen zugeschickt. Wahlberechtigte können maximal sieben Namen ankreuzen. Werden mehr Namen angekreuzt, ist der Stimmzettel ungültig.

Am 14. November beginnt um 16 Uhr die Auszählung der Stimmen. Der neue Seniorenbeirat soll dann noch in diesem Jahr zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen und mit seiner Arbeit beginnen können..