Schwarzenbek. Eigentlich sollten die Arbeiten 2021 abgeschlossen sein. Doch daraus wurde nichts. Inzwischen sind die Materialkosten enorm gestiegen.
Das Rathaus in Schwarzenbek ist fast 40 Jahre alt und nicht mehr auf dem Stand der Zeit. 1983 wurde es eingeweiht, damals hatte die Verwaltung 50 Mitarbeiter, heute sind es fast 120, die in dem Gebäude am Ritter-Wulf-Platz arbeiten. Durch die wachsende Anzahl der Mitarbeiter gibt es zu wenig Räume, auch der große Publikumsverkehr stellt ein Problem da.
Deshalb wurde bereits der Fluchtweg am Festsaal mit einer neuen Treppe und einer breiteren Tür in den vergangenen beiden Jahren ausgebaut. Doch für die oberen beiden Stockwerke des Verwaltungsgebäudes fehlen weiterhin Fluchtwege. Aus diesem Grund wird jetzt ein Treppenturm an der Seite der Stadtbücherei angebaut.
Rathaus Schwarzenbek: Fluchttreppe sollte 2021 fertig sein
Eigentlich sollten diese Arbeiten bereits im Herbst vergangenen Jahres abgeschlossen sein. Doch dann kam Corona und damit verbunden waren Lieferengpässe bei den Stahlbauern.
Mit einiger Verspätung wurde dann im Frühling 2022 das Fundament für das Bauwerk mit einer Grundfläche von acht mal drei Metern gegossen. Dann passierte wieder einige Monate lang nichts. „Nach Corona hat uns der Krieg in der Ukraine zurückgeworfen. Es gab keinen Stahl, und die Preise sind explodiert. Wir sind sehr froh, dass es mit dem Bau jetzt weitergeht, und das Fundament zudem reichlich Zeit zum Aushärten hat“, sagt Architekt Holger Junge.
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Bauteile werden in Neumünster feuerverzinkt
Wie sich die Kosten entwickelt haben, wollte der Architekt mit Blick auf die Vertraulichkeit der Ausschreibung nicht sagen. Ursprünglich waren 600.000 Euro für das Projekt anvisiert, das dürfte allerdings nicht mehr ausreichen.
Die Arbeiten haben Anfang der Woche begonnen und sollen am Freitag, 16. September, abgeschlossen sein – zumindest was den Hochbau des elf Meter hohen Turms angeht. Beauftragt ist eine Firma aus Boizenburg, in deren Werkstätten die Bauteile vormontiert werden. Die Bauteile werden in Neumünster und dem mecklenburgischen Schönberg feuerverzinkt, bevor sie auf Tiefladern zur Baustelle in der Europastadt gebracht werden.
Im Frühjahr kann der neue Fluchtweg genutzt werden
„Die Anbindungen an das Rathaus mit Stegen und Betonarbeiten an der Fassade sowie neuer Zugänge folgen. Ich rechne damit, dass wir in diesem Jahr nicht mehr fertig werden. Voraussichtlich im Frühjahr kann der neue Fluchtweg in Betrieb gehen“, sagt der Architekt.
Mit dem Bauvorhaben ist ein Erweiterung des Rathauses vom Tisch. Denn lediglich in diese Richtung wäre ein Anbau möglich. Außerdem gehen im ersten und zweiten Stockwerk Büroflächen für den Zugang zur Fluchttreppe verloren.