Schwarzenbek. Neubau macht Wege für die Mitarbeiter kürzer. Erstmals alle unter einem Dach vereint. Stadt investiert 3,4 Millionen Euro.

Der Baubeginn hat sich um zwei Monate verzögert. Der Preis ist leicht gestiegen, weil zwischen der ersten Planung und dem Start der Arbeiten im September 2020 mehr als vier Jahre vergingen. Nun ist das neue Domizil für die Beschäftigten des Klärwerks und die Verwaltungsmitarbeiter des Eigenbetriebs Abwasser auf einem guten Weg. 3,4 Millionen Euro soll das Gebäude mitsamt Einrichtung, Nebenkosten und IT kosten.

Diese Schätzung hat Reinhard Cordes, Technischer Werkleiter des städtischen Eigenbetriebes Abwasser, gestern beim „Richtfest light“ ohne offizielle Gäste außer Bürgermeister Norbert Lütjens und Bürgervorsteher Rüdiger Jekubik abgegeben.

Donnerstagvormittag hielt Zimmerermeister Peter Schütt den Richtspruch auf dem Gelände an der Bölkau. „Eigentlich sollte das Dach noch vor dem Jahreswechsel zu sein, aber das werden wir nicht schaffen. Bis Mitte Januar ist der Rohbau aber dicht, dann können die Innenarbeiten ohne Witterungseinflüsse über die Bühne gehen“, sagte der Architekt Holger Junge.

Schwarzenbeks neue Klärwerkszentrale feiert Richtfest

Auf dem Klärwerksgelände entsteht der eingeschossige Neubau mit 900 Quadratmetern Grundfläche. Junge hat auch bereits das Sporthaus an der Schützenallee geplant und gebaut. Das Klärwerksgebäude ist im Prinzip sehr ähnlich. Es verfügt über ein Geschoss, die gesamte Haustechnik befindet sich unter dem Dach, um das Erdgeschoss optimal nutzen zu können.

Für die Mitarbeiter und die Abläufe im Klärwerk soll der Neubau einige Erleichterungen bringen. „Erstmals sitzen wir alle unter einem Dach. Das sorgt für kurze Wege“, sagte die Kaufmännische Leiterin Corinna Romahn.

Noch hat sie ihr Büro im Wasserwerk am Kleinen Schmiedekamp. Reinhard Cordes hat sein Büro im städtischen Tiefbauamt im Rathaus am Ritter-Wulf-Platz. Zwei weitere Verwaltungsmitarbeiter sind ebenfalls im Wasserwerk tätig. Künftig werden sie alle zusammen mit den sieben Klärwerksmitarbeitern das neue Gebäude nutzen.

Das neue Gebäude soll im Juni bezugsfertig sein

„Endlich bekommen die Mitarbeiter auch moderne Sanitäranlagen und vor allem die mittlerweile vorgeschriebene Schwarz-Weiß-Trennung für benutzte Arbeitskleidung und ihre private Straßenkleidung“, erläutert der Architekt.

Den Bauantrag hatte er im März gestellt, Anfang Juli sollten die Bauarbeiten starten. Da der Kampfmittelräumdienst komplett überlastet ist (wir berichteten), dauerte die Freigabe des Grundstücks von April bis August. Mit dieser Freigabe wird sichergestellt, dass das Areal frei von Bombenblindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg ist, wie gerade erst einer auf dem Gelände in der Geesthachter Hafencity gefunden wurde.

Deshalb verzögerte sich der Baubeginn bis in den September. Nach nur zwölf Wochen wurde am Donnerstag Richtfest gefeiert. Junge geht davon aus, dass das Gebäude Ende Mai, spätestens aber im Juni bezugsfertig sein wird.

Große Investitionen in das Abwassernetz bis 2023

Das Schmutzwassersiel in der Europastadt ist aktuell 52 Kilometer lang. Dazu kommen 64,5 Kilometer Regenwasserkanäle. Durch die Neubaugebiete wächst das Netz immer weiter. Allerdings sind gerade in den alten Wohngebieten noch sehr alte Rohre verbaut. Deshalb sind bis 2023 drei Millionen Euro Investitionen im Haushaltsplan der städtischen Eigenbetriebe Abwasser eingeplant.

Im kommenden Jahr sollen 1,935 Millionen Euro verbaut werden. Das Geld soll zum überwiegenden Teil in die Sanierung der Kanalisation im Bereich Danziger Straße, Im Winkel und Kollower Straße investiert werden. Die Politiker haben dem Wirtschaftsplan und den Investitionen kürzlich in der letzten Sitzung der Stadtvertreter vor der Weihnachtspause zugestimmt.

Im angrenzenden Bereich der Uhlenhorst und des Sachsenwaldrings wurden die Rohre in den Vorjahren bei der Erneuerung der Fahrbahn und der Gehwege gleich mit erneuert.