Geesthacht. Für zwei 200 Meter hohe Windräder bei Hamwarde werden nachts Bauteile geliefert - teilweise sind die Transporte über 80 Meter lang.
Windpark Hamwarde – so heißen die beiden nahezu 200 Meter hohen Windräder der WKN GmbH aus Husum, die demnächst auf einem Feld ungefähr auf halber Strecke Richtung Kollow stehen werden. Voraussichtlich ab der zweiten Woche im Oktober werden die Windenergieanlagen aufgebaut. Was dafür noch fehlt, sind die einzelnen Bauteile. Diese werden ab der Nacht zu Dienstag, 26. September, in mehreren Fahrten über die A25 und durch Geesthacht angeliefert.
Besonders imposant wird der Transport der Rotorblätter. Diese Schwertransporte sind mit 82,5 Metern sogar noch länger, als der Mega-Koloss, der 2021 mehrere Transformatoren vom Lauenburger Hafen bis ins Umspannwerk Oststeinbek brachte. Damit diese überall durch Geesthacht passen, wurden im Vorwege bereits zwei Ampeln durch temporäre, mobile Lichtanlagen ausgetauscht: an der Kreuzung Ziegenkrug (B5) am Abzweig in die Oberstadt sowie im späteren Verlauf an der Hansastraße vor dem Rewe-Markt. Ein nächtliches Aufstehen lohnt sich zunächst aber nicht. Die Flügeltransporte sind als Letzte an der Reihe.
Nächtliche Schwertransporte für Windpark Hamwarde
Bei der Anlieferung der Anlagenkomponenten sind in der Nacht zu Dienstag, 26. September, zunächst Antriebsstrang, Motornabe und das Maschinenhaus an der Reihe. Diese werden auf mehreren Fahrzeugen gebracht, die gut 20 Meter lang sind. Probleme beim Passieren der neuralgischen Punkte sind nicht zu erwarten. Da es zwei Windräder sind, wiederholt sich dieses Prozedere in der Nacht auf Donnerstag, 28. September.
Eine exakte Uhrzeit zu nennen, wann die Schwertransporte Geesthacht passieren, ist schwer, dafür gibt es bei so einer Fahrt zu viele Unwägbarkeiten. Das beginnt schon mit der Frage, ab wann genau die schleswig-holsteinische Polizei an der Landesgrenze die Begleitung übernehmen kann. Klar ist, dass die Transporte über die A25 kommend in Geesthacht durch Besenhorst und über die Geesthachter Straße (B404), Berliner Straße (B5) sowie Hansastraße nach Hamwarde fahren. „Es geht aber wohl nicht vor 0 Uhr los, und bis 6 Uhr müssen wir durch sein“, sagt ein Mitarbeiter von Rostock-Trans, die die Schwertransporte durchführen. Auch der Linienbusverkehr soll nicht beeinträchtigt sein.
Rotorentransporte sind länger als der Mega-Koloss
Größer werden die Schwertransporte in der kommenden Woche, wenn wahrscheinlich in der Nacht auf den 5. und den 6. Oktober einzelnen Turmelemente angeliefert werden. Voraussichtliche Länge: 40 Meter. Richtig spannend wird es dann, wenn die insgesamt sechs 74 Meter langen Rotorblätter an der Reihe sind. Hier beträgt das Gewicht zwar „nur“ 21,5 Tonnen, doch mit 82,5 Metern Länge, gehören sie zu den längsten Transporten, die Rostock-Trans durchführt.
Auf gerade Strecke können die Lkw zwar 60 bis 80 Kilometer pro Stunde fahren, an den neuralgischen Stellen in Geesthacht wie an der Ziegenkrug-Kreuzung geht es aber wegen des Überschwenkbereichs nur im Schritttempo voran. „Viel länger als eine Stunde werden wir in Geesthacht aber wohl nicht brauchen“, sagt der Mitarbeiter von Rostock-Trans. Die genauen Tage für die Rotorblatt-Transporte stehen noch nicht fest.
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Die zwei 200 Meter hohen Windräder sind die größten im Kreis Herzogtum Lauenburg. Der Bau hätte eigentlich schon längst erfolgt sein sollen. Sieben Gemeinden teilen sich die EEG-Umlage.