Büchen. Spektakuläre Aktion auf der Baustelle in Büchen: Blaue Bohrtürme rammen Erdwärmesonden 100 Meter tief in die Erde.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, auf der Baustelle der Grundschule Büchen wird nach Erdöl gebohrt. Doch die gewaltigen blauen Maschinen haben anderes zu tun. Derzeit werden neben dem Rohbau 24 Erdwärmesonden 100 Meter tief in die Erde gesetzt. Mit denen ist es möglich, der Erde Wärme zu entziehen und diese später mit Hilfe einer Wärmepumpe in Heizenergie umzuwandeln. Eine Photovoltaik-Anlage, die derzeit auf dem Dach des Neubautraktes montiert wird, ergänzt diese Heizart in sinnvoller Weise, da der dafür benötigte Strom direkt vor Ort erzeugt wird.
Es geht zügig voran auf der Baustelle. Von der Beschlussfassung, die Grundschule Büchen durch einen Neubau zu erweitern, bis jetzt sind gerade mal zweieinhalb Jahre ins Land gegangen. Das ist wenig Zeit, zumal das Projekt innerhalb des Schulverbandes anfangs nicht unumstritten war. Mit dem Erweiterungsbau wird nicht nur dem wachsenden Platzbedarf Rechnung getragen. Die 20 zusätzlichen Klassenräume werden klimaschonend nach den neusten technischen Möglichkeiten ausgestattet.
Grundschule Büchen: Neubautrakt kostet 13 Millionen Euro
Gegen das finanzielle Gesamtvolumen von 13 Millionen Euro für den Anbau hatte es zunächst Widerstand aus den kleineren Gemeinden gegeben. Zum Schluss allerdings war man sich einig, das ehrgeizige Projekt gemeinsam zu stemmen. Und das aus gutem Grund: Nach einer Prognose des Schulentwicklungsplans werden die Schülerzahlen in der Grundschule wie auch in der Gemeinschaftsschule in den nächsten Jahren kontinuierlich ansteigen. Die Gutachter kamen 2018 zu dem Schluss, dass bis zum Schuljahr 2024/25 im Schulzentrum 24 Klassenräume, Fachkabinette und Gruppenräume fehlen werden.
In den Sommerferien vergangenen Jahres begannen die Tiefbauarbeiten für den Neubautrakt. Gleichzeitig mussten sich die Planer etwas einfallen lassen, die Bauarbeiten auch während der Schulzeit ohne größere Beeinträchtigung des Unterrichtes fortzuführen: Gehwege wurden gesperrt, andere neu angelegt. Auch musste sichergestellt werden, dass die Feuerwehr im Ernstfall Zugang zum Schulzentrum hat.
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Anbau soll zum Schuljahr 2024/2025 fertig sein
Und es geht ordentlich weiter auf der Baustelle. Der Fensterbauer ist damit befasst, die Fensterelemente Etage für Etage einzubauen, die Technikgewerke Elektro und Sanitär werden voraussichtlich ab Ende Mai mit ihren Montagen beginnen. Das Verblendmauerwerk ist ebenfalls fast fertig. Auch der Dachstuhl ist hochgezogen, der Dachdecker kann mit den vorbereitenden Arbeiten beginnen. Läuft alles so weiter wie geplant, wird der Erweiterungsbau der Grundschule mit dem Schuljahr 2024/2025 bezugsfertig sein.